Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Berufsfeuerwehrnacht für Jugendliche

Rund um die Uhr den Alltag einer Berufsfeuerwehr erleben. Diese Chance haben am Wochenende von Samstagnachmittag bis Sonntagmittag 25 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Friesenheim genutzt.

Friesenheim. Zwölf Ausbilder der Jugendfeuerwehr und zahlreiche Helfer standen ihnen zur Seite und arbeiteten sechs realistische Szenarien aus. Hilfe erhielten die zehn- bis 18-Jährigen nicht nur von ihren Ausbildern, aus Offenburg rückte sogar am Samstagabend der Drehleiter-Wagen mit Sven Nolte aus. "Tolle Unterstützung", bemerkte Jugendfeuerwehrwart Martin Althauser. Höhepunkt der Übung war jedoch ein vermeintlicher Flugzeugbrand auf dem Lahrer Flughafen.

Nachdem sich die Kinder und Jugendlichen im Feuerwehrgerätehaus getroffen und ihr Quartier bezogen hatten, blieben sie ständig in Bereitschaft. Eine erste Herausforderung stellte das Suchen einer vermissten Person im Wäldchen vor der Leutkirche dar. Die Ausbilder hatten zwei Puppen versteckt, die bei stockdunkler Nacht gefunden werden mussten.

Schon eine Stunde später waren die Nachwuchsfeuerwehrleute wieder gefordert. Diesmal lautete der Einsatzbefehl Gebäudebrand mit Personenrettung auf dem Gelände der Riedmühle in Oberweier. Über die Feuerwehrdrehleiter retteten die Kinder zwei Kameraden, die sich im Obergeschoss des Gebäudes nicht mehr zu helfen wussten. Positiv überrascht zeigte sich Familie Enseleit über das Leben im Mühlweg an der Riedmühle. Den Eltern und Nachbarn, die sich als Zaungäste in den Hof gesellten, spendierten Sabine und Dieter Enseleit vom Neuen Süßen.

Jederzeit waren die Kinder und Jugendlichen in Alarmbereitschaft. Die außergewöhnliche Übung mit besonderen Herausforderungen, die alle 25 Kinder eingebunden hatte, war gewollt und in den vergangenen drei Proben, in Themenvielfalt und Varianten geübt.

Bis zum dritten Alarm hatten die Kinder und Jugendlichen gerade einmal eine gute Stunde Zeit zum Ausruhen. Um 22.30 Uhr ging schon der nächste Notruf ein: Unfall mit Gefahrgut. Diesmal war weniger der Löscheinsatz als vielmehr der korrekte Umgang mit vermeintlich hochgiftigem Material wichtig. Vor dem Einsatz galt es Schutzanzüge anzuziehen und sich über das Produkt schlau zu machen. Erst gegen 2 Uhr sollte in den Gemeinschaftsräumen des Feuerwehrgerätehauses in Friesenheim Ruhe einkehren. Bis dahin galt es noch einen verunglückten Mitarbeiter des Bauhofs mittels Hebebühne unter einem Radlager zu bergen.

Um 5 Uhr in der Früh ging der Alarm erneut los. Flächenbrand in Schuttern lautete die Alarmierung. Danach gab es ein kurzes Frühstück und schon ging es auf das Gelände des Flugplatzes, um dort entsprechende Löschangriffe vorzunehmen. "Das macht richtig viel Spaß", sagte Joscha Trick.