Jugendliche der Werkreal- und Realschule Friesenheim haben sich bei einem Besuch im Stuttgarter Landtag umschauen dürfen. Die Abgeordneten Marion Gentges (in Weiß) von der CDU und Sandra Boser (rechts daneben) von den Grünen beantworteten dabei Fragen der Schüler zum Politikeralltag und zum Verdienst. Foto: Schule

Friesenheimer Neuntklässler besuchen den Landtag / Boser und Gentges berichten über Diätenhöhe

Fünf neunte Klassen der Werkreal- und Realschule Friesenheim haben den Landtag in Stuttgart besucht. Gemeinsam mit ihren Gemeinschaftskundelehrern machten sie sich mit drei Bussen auf den Weg nach Stuttgart.

Friesenheim (red/fr). Dort angekommen wurden sie im gerade erst neu eröffneten Bürger- und Medienzentrum von einer Mitarbeiterin des baden-württembergischen Landtags empfangen. Ende 2015, beim jüngsten Besuch Friesenheimer Schüler, wurde der Landtag gerade saniert und die Schüler besuchten das Landtags-Provisorium im Kunstgebäude am Schlossplatz. Beim aktuellen Besuch durften sich die Schüler nun im renovierten Landtag umsehen.

Sowohl die Schüler als auch die Lehrer waren von den modernen, hellen Räumlichkeiten und den bequemen Arbeitsplätzen der Abgeordneten und der Mitarbeiter angetan. Im Plenarsaal angekommen durften sich alle einen der derzeit 143 Stühle der Abgeordneten der fünf im Landtag vertretenen Parteien (Grüne, CDU, AfD, SPD, FDP) aussuchen.

Mit einem Rollenspiel wurde den Schülern die Abläufe Landtag auf spielerische Weise nähergebracht. Ziel war es, einen neuen Ministerpräsidenten zu wählen. Dabei mussten die einzelnen Parteien einen geeigneten Kandidaten zur Wahl vorschlagen. Geleitet wurde die Wahl von "Landtagspräsident" Marvin Perucci (R9a), der Muhterem Aras in ihrer Funktion "vertrat". Unterstützt wurde er von den beiden, von ihm bestimmten, Schriftführern Maximilian Bäse (R9b) und David Sperling aus der (R9a). Nach dem Rollenspiel fanden sich die beiden Abgeordneten aus dem Wahlkreis Lahr, Marion Gentges (CDU) und Sandra Boser (Grüne), im Plenarsaal ein. Bei ihrer Begrüßung stellte sie gleich heraus wie sehr sie sich über Besuch aus dem eigenen Wahlkreis freuen.

Diversität zeichnet Landesparlament aus

Sie nahmen sich eine halbe Stunde Zeit, um auf die Fragen der jungen Friesenheimer zu antworten. Eines wurde deutlich: Der Arbeitstag eines Abgeordneten beginnt früh morgens und endet oftmals spät in der Nacht. Auch an den Wochenenden stehen wichtige Termine, vor allem in den Wahlkreisen, an. Die Schüler stellten auch Fragen nach dem Verdienst der Politikerinnen. Beide Abgeordnete gaben an, sehr zufrieden mit den Diäten in Höhe von derzeit 7776 Euro plus Zulagen zu sein, relativierten den Diätensatz aber durch die hohe Anzahl an Wochenarbeitsstunden.

Die unterschiedlichen Biografien der beiden Ortenauer Politikerinnen belegen, dass es nicht den einen Weg in den Landtag gibt. Teils recht unterschiedliche Mitgliedsjahre in den einzelnen Parteien und verschiedene Berufsgruppen, von handwerklichen über technische bis hin zu akademischen Berufen, sind im Landtag vertreten. Diese Diversität zeichnet den baden-württembergischen Landtag aus, so beide unisono. Nach einem gemeinsamen Foto im neuen Plenarsaal verabschiedeten sich Boser und Gentges und die Schüler traten die Heimreise an.

 INFO

Das ist geboten

> Außerhalb von Sitzungstagen: Speziell für Schulklassen wurde ein zweistündiges Programm entwickelt, das den Schülern Aufgaben und Arbeitsweise des Landtags nahebringt. Es wird im Plenarsaal veranstaltet und bezieht die Schüler aktiv in die Führung ein. Wichtiger Bestandteil dieses Programmes ist ein ausführliches Gespräch mit Abgeordneten des Wahlkreises oder deren Vertreter. An diesem Programm können maximal 130 Schülerinnen und Schüler teilnehmen.

> An Tagen mit Plenarsitzungen können Schülergruppen diese besuchen. Maximal 75 Schüler sind dabei zugelassen. Eine Anmeldung zu einem bestimmten Tagesordnungspunkt ist nicht möglich.