Der Ortschaftsrat hat sich mehrheitlich für den Standort von sozialem Wohnraum auf dem Gelände Alter Sportplatz entschieden. Außerdem soll ein Neubaugebiet mit Platz für 30 Wohnhäuser entstehen. Foto: Bohnert-Seidel

Alter Sportplatz soll Standort für Sozialbau werden / Gremium will auch ein Neubaugebiet

Das Gelände Alter Sportplatz soll nach dem Willen des Ortschaftsrat einen Neubau für die Anschlussuntebringung von Flüchtlingen erhalten. Favorisiert wird die Nord-West-Lage, weil damit ein Bebauungsplan für die gesamte Fläche verbunden wird.

Schuttern. "Wir beschäftigen uns heute mit einem sehr schwierigen Thema, das wir uns nicht ausgesucht haben, sondern von der politischen Großwetterlage beeinflusst wird", führte Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf am Dienstagabend bei der Ortschaftsratssitzung aus. Das Gremium hat sich auf die Festlegung des Standorts am Alten Sportplatz nordwestlicher Lage geeinigt.

Guido Leberl (CDU) stellte den Antrag auf Vorgabe zur Unterbringung von maximal 40 Personen in einem zweieinhalbgeschossigen Gebäude. Mit einer höheren Personenzahl in einem Wohnkomplex von maximal 60 Personen, wie es bisher der Gemeinderat beschlossen hat, befürchtet Karl Silberer (CDU) eine Gettoisierung. Kopf zeigte Verständnis für die Befürchtungen seiner Ratsmitglieder. Dass das Gebäude tatsächlich mit 60 Personen belegt werde, dürfe jedoch die Ausnahme sein. Vielmehr sei für Schuttern nun die Chance für sozialen Wohnungsbau gegeben.

"Wir erwarten nicht, dass jemand Beifall klatscht, wenn in seiner Nähe ein Wohngebäude dieser Art entstehen soll", erklärte Kopf. "Immer wird es jemanden geben, der nicht zufrieden ist." Aber mit der Entscheidung des Ortschaftrats dürfte die größte Schnittmenge mit der Bevölkerung erreicht sein.

Zusätzlich sollen 30 Wohnhäuser entstehen

Auf einer Fläche von knapp drei Hektar würde nicht nur sozialer Wohnungsbau geschaffen, Schuttern käme über einen Bebauungsplan in den Genuss eines vorgezogenen Neubaugebiets. Ein Neubaugebiet, das 30 Wohnhäusern Platz böte. Frühest möglicher Zeitpunkt wäre ansonsten in zehn Jahren. Siegfried Greiner (CDU) stellte hingegen den Antrag auf Abstimmung zur Bebauung Kolpingstraße Ost. Bei sieben Gegenstimmen wurde der Vorschlag abgelehnt. Der Platz sei wichtig für Feste der Vereinsgemeinschaft und außerdem stehe eine Weiterentwicklung der Feuerwehr bevor, die diesen Platz benötige. Bei acht Gegenstimmen wurde auch sein Antrag auf Bebauung im Gewerbegebiet abgelehnt.

Am 8. Mai steht die Entscheidung über die Standorte von sozialem Wohnungsbau im Gemeinderat an.

INFO

13 Standorte wurden geprüft

Auf Veranlassung des Ortschaftsrats Schuttern im Januar wurden 13 mögliche Standorte für die Anschlussunterbringung überprüft. Baurechtlich nicht zu realisieren wäre demnach das Gewerbegebiet Auf dem Segel, das Gebiet der alten Kläranlage sowie die Riedlestraße Nord, war das Ergebnis der Prüfung. Weil die Grundstücke nicht zum Verkauf stehen, fallen auch die Standorte Bauernbreite Nord, Kolpingstraße Ost, Ecke Herrenstraße/Gewerbegebiet Neumatt, Riedlestraße Süd sowie alte Tennisplätze durchs Raster. Als zu teuer (mehr als 50000 Euro für den Grunderwerb) wurden die Bauernbreite Mitte, Bauernbreite Süd und Kolpingstraße West verworfen. Die Lage Alter Sportplatz Süd-West lehnte der Rat ab, weil er über die Entscheidung Alter Sportplatz Nord-West die Entwicklung eines Bebauungsplan verbindet.