Der Friesenheimer Künstler Friedhelm Müller arbeitet ohne Vorlage, er lässt seiner Kreativität freien Lauf. Foto: Bohnert-Seidel

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Feuerwehr gestaltet Friedhelm Müller lebensgroße Figuren

Die Feuerwehr Friesenheim feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass beschenken sich die Männer in Rot mit Zuwachs zweier Kameraden selbst – lebensgroß, aus Styropor.

Friesenheim. Auf dem Rücken liegt der lebensgroße Feuerwehrmann aus Styropor. Stattliche 1,80 Metern ist er groß. Auch die angehende Montur lässt sich bereits schon erkennen: die kompakte Kleidung, mit dicken Stiefeln, Schutzhose, Schutzjacke und Helm. Im Künstlerhof von Friedhelm Müller steht ein weiterer kleiner Feuerwehrmann.

Die Idee, die beiden Figuren anlässlich des 125. Jubiläums aufzustellen, ist dem langjährigen Feuerwehrmann Hans Killius beim Blick auf den Mönch zur Osterzeit auf dem Lindenplatz in Schuttern gekommen. Jene Figur aus Ytongstein hatte es dem Friesenheimer so angetan und ließ ihn nicht mehr los. Das Jubiläum kam für die Umsetzung seiner Idee wie gerufen: "Warum solch schöne Skulpturen nicht auch für die Friesenheimer Feuerwehr dachte ich mir."

Müller selbst für die Idee zu begeistern hätte nur wenig Zeit gekostet, so Killius. Gemessen an den 300 Kilogramm des Mönches habe der Künstler von einer Steinfigur jedoch abgesehen. Einigermaßen vergleichbar in der Verarbeitung war Styropor. "Viel lieber hätte ich mit Stein gearbeitet", so Müller. Da die Figuren ihren Platz jedoch über dem Friesenheimer Dorfbach bekommen, müssten sie dementsprechend stabilisiert werden.

Aus insgesamt vier Blöcken Styropor mit den Maßen 50 auf 100 Zentimeter arbeitete Müller die beiden Figuren heraus. Hierfür kam ein spezieller Styroporschneider zum Einsatz. Für Feinheiten verwendete der Künstler ein Schleifvlies.

"Beide Figuren sind aus dem Kopf heraus entstanden", erklärt Müller. Er habe keine Möglichkeit gehabt auf ein Modell zurückzugreifen, an dem er Maße hätten nehmen können. "Aber so lässt sich auch die künstlerische Freiheit besser leben."

Auf das Styropor gibt Müller eine Schicht Gips. Dann wird ein Grundierung mit Acrylfarben aufgetragen. Erst diese erlaube eine weitere Bearbeitung mit Polyesterharz und Glasfibermatten. Nach der eigentlichen Bemalung in den Farben der Feuerwehr folgt ein spezieller Schutz, der eine Langlebigkeit der Farben auf den beiden Figuren garantiere.

Nach getaner Arbeit müsse kräftig gesaugt werden. Die Materialreste füllen bisher 18 Abfallsäcke. Wie viele Stunden der Friesenheimer bereits an den Figuren gearbeitet habe, ließe sich nicht nachvollziehen. "Ich schreibe keine Stunden auf", so Müller. Es ist die Liebe zur Kunst, die ihn antreibt. "Wenn ich Lust habe, arbeite ich daran." Für die Feuerwehr zu arbeiten, die seinen größten Respekt genieße, sei für ihn eine Ehre. Mit dem Blick auf seinen Hof meint der Künstler: "Mit Sicherheit werde ich noch nach Jahren die kleinen Styroporkügelchen finden."

INFO

Dort wird's heiß

Das Jubiläumsfest der Feuerwehr Friesenheim findet von Freitag, 23. Juni, bis Sonntag, 25. Juni, rund um den Sternberg statt. Die Eintrittkarten für die Party am Freitagabend im Festzelt mit der Partyband Allgäu Power zum Preis von 12 Euro (Abendkasse 14 Euro) gibt es bei Schreibwaren Heitz, Volksbank Friesenheim, Sparkasse Friesenheim, Rathaus Friesenheim (Bürgerbüro) sowie im Internet unter www.fff125.de.