Die Schweizer Guggemusik "Ziegelhöttler Herisau" hatten neben dem Auftritt in Friesenheim zwei weitere Termine am Samstag. Foto: Bohnert-Seidel

19. Guggefeschd in der Sternenberghalle / Kapellen aus der Schweiz und von der Ostalb dabei

Bis spät in die Nacht haben Narren und Musiker beim 19. Guggefeschd in der Sternenberghalle gefeiert. Die Driewili-Stampfer hatten wieder eingeladen. Die Musiker wollen aber nicht nur Fastnachts- Stimmung verbreiten, sonder auch Gutes tun.

Friesenheim. Lust auf Fastnacht? Oh ja, wenn die Guggemusik Driewili-Stampfer zur großen Sause in der Sternenberghalle einlädt, dann wird das Kostüm aus dem hintersten Winkel im Schrank geholt, die Freundin oder der Freund unter den Arm geklemmt und ab die Post.

Für die meisten Gäste in der Sternenberghalle war das Guggefeschd wieder die Auftaktveranstaltung für die fünfte Jahreszeit. Karsten Müller, Vorsitzender der Guggemusik und Moderator des Abends, hat in diesem Trubel wieder einmal seine Stimme verloren. Aber dafür gibt er sie gerne her. Pünktlich um 20 Uhr zog das 50-köpfige Ensemble in die Halle und begeisterte von der ersten Sekunde an. In 19 Jahren darf ruhig auch von einer gewissen Tradition der besonderen Eröffnung gesprochen werden. Wer schaut den Guggemusikern eigentlich auf die Füße? Hin und wieder ergänzen sie nämlich mit ihren Holzschuhen das vielstimmige Spiel. In diesem Jahr gab es eine Holzschuh-Drummer-Version, die gleichzeitig auf einen guten Zweck hinweist. Im Hintergrund vollendete Holzschnitzer Michael Hess das Werk eines riesigen Holzschuhs.

Riesiger Holzschuh wird am Schmutzigen Donnerstag verlost

Diesen werden die Driewili-Stampfer am Schmutzigen Donnerstag im Georg-Schreiber-Haus verlosen und die Einnahmen einem guten Zweck zuführen. Welchem sei noch nicht verraten, das wird bei der Hauptversammlung im Frühjahr noch bekannt gegeben. Auf jeden Fall hoffen die Driewili-Stampfer auf regen Loskauf.

Das 19. Guggefeschd mutierte zum Festival der guten Laune, der schmetternden Guggemusik und der rasanten Tänze. Die Schweizer Guggemusik "Ziegelhöttler Herisau" brachte etwas internationalen Flair auf die Bühne. Vor ihnen zog jeder Fastnächtler am Samstagabend seine Narrenkappe. Um 18 Uhr waren sie beim Nachtumzug in Gundelfingen, um 22 Uhr rockten sie die Bühne in der Sternenberghalle und um 24 Uhr wurden sie beim Zunftabend in St. Georgen erwartet.

Aber auch die "Reichenbacher Ruassgugga Westhausen" aus dem Ostalbkreis legten gut 300 Kilometer zurück. Als Heimspiel muteten hingegen die Auftritte der "Moore Bätscher" aus Kippenheim oder der "Schutterschlurbi" aus Reichenbach an. Kräftig eins auf die Ohren bekamen die Gäste auch von den "Zieefägge Efringen-Kirchen".

Die Farbenpracht der Guggemusiker und deren Musik ist eine Sache. Eine Augenweide stimmiger Choreografie waren die Tanzgruppen aus Schuttertal, Altenheim oder aus Schmieheim.

Nach 19 Jahren stellt Karsten Müller ein verändertes Ausgehverhalten fest: "Standen die Gäste noch vor zehn Jahren bereits um 18 Uhr in einer Warteschlange bis zum Sägewerk Späth, so kommt der Pulk heute erst gegen 23 Uhr." Auf jeden Fall machte es sich bezahlt, dass nur im Fastnachtskostüm Einlass gewährt wurde. Das blieb der Gute-Laune-Garant bis spät in die Nacht.