Musiker aus Gambia, Burkina Faso, Guinea und Deutschland begeisterten die Gäste. Foto: cbs

Künstler aus Afrika und Deutschland laden Publikum zum Mitmachen ein

Friesenheim. "Musik verbindet Kulturen" heißt die Reihe, in deren Rahmen am Freitagabend ein Konzert im evangelischen Gemeindehaus stattfand. Eine Gruppe mit Musikern aus Gambia, Burkina Faso, Guinea und Deutschland begeisterte die Gäste aus Friesenheim und Umgebung mit ihren Rhythmen und ihrem Gesang.

Kurz vor 20 Uhr stand Pfarrer Rainer Janus vor der geöffneten Tür zum evangelischen Gemeindehaus. "Ich warte auf die Gäste", sagte der Pfarrer und schaute auf die noch spärlich besetzten Sitzreihen. Sichtlich enttäuscht wirkte er. Aber das sollte sich schon fünf Minuten später Schlag auf Schlag ändern. Denn letztlich kamen gut 50 Gäste zur Konzertreihe mit dem Netzwerk Solidarität – unter ihnen auch Franz Schüssele, der selbst für seine unkonventionellen Musik-Experimente bekannt ist. Auch er habe schon mit Musikern des schwarzen Kontinents musiziert, sagte er – und zeigte sich beeindruckt von der Spielweise und Intensität, mit der die Mitwirkenden ein großartiges Konzert darboten.

Moderatorin des Abends war die Trommelexpertin und Lehrerin Annette Lorenz-Kalomba, die auch schon in Friesenheim mit einem Trommelkurs in der vorübergehenden Unterkunft für Flüchtlinge am Bahnhof Station gemacht hatte. Joseph Hugelmann, Mitglied im Netzwerk Solidarität, war auf das Ensemble von Lorenz-Kalomba vor gute zwei Jahren im "Löwen" in Ichenheim aufmerksam geworden. "Diese Form von Musik darf auch in Friesenheim gespielt werden", betonte Hugelmann zur Begrüßung der Gäste.

Drittes Konzert der Reihe kommt gut an

Es war das dritte Konzert dieser Art im evangelischen Gemeindehaus. Während sich die kulturelle und musikalische Linie bisher auf kurdische Lieder und Interpreten sowie die Vorstellung der alevitischen Gemeinde beschränkte, waren dieses Mal Musiker und Komponisten aus Afrika zu Gast. "Musik funktioniert von Mensch zu Mensch und von Herz zu Herz", betonte Lorenz-Kalomba. Sie hatte das Publikum nicht nur zum Zuhören eingeladen – auch Mitklatschen und -stampfen war erwünscht. "Rasseln Sie mit dem Autoschlüssel, klopfen Sie auf die Schenkel", animierte sie die Zuhörer. Wer sich noch nicht locker genug fühlte, holte sich an der kleinen Bar ein Gläschen Sekt. So wurden die Gäste Teil eines vibrierenden musikalischen Kosmos, der Lebensfreude ebenso wie Sehnsüchte ausdrückte.