Fabienne Jox (von links, Alt), Jessica Reichenbach und Jasmin Reichenbach (beide Sopran) sind dem Kirchenchor im Jahr des 125. Bestehens beigetreten. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Musik: Drei junge Sängerinnen treten Kirchenchor bei

Von Christine Bohnert-Seidel

Sie sind die Jüngsten im Heiligenzeller Kirchenchor: Fabienne Jox, Jessica Reichenbach und Jasmin Reichenbach erzählen, weshalb sie sich für diese Gemeinschaft entschieden haben – und was sie noch lernen müssen.

Heiligenzell. Als Fabienne Jox auf der Suche nach einer schönen Gemeinschaft war, empfahl ihr eine Bekannte den katholischen Kirchenchor in Heiligenzell. Die junge Sängerin trat bei und war damals – historisch gesehen – seit gut 30 Jahren das erste Chormitglied, das mit 19 Jahren dem Kirchenchor beigetreten ist.

Von Anfang an Teil einer Gemeinschaft

Die Studentin habe schon immer gern gesungen. War in ihren Schuljahren Mitglied im Leistungschor und Wettbewerbschor des Clara-Schumann-Gymnasiums und liebte so den Gesang, vor allem der Klassik, der auch die Kirchenlieder sehr nahe stehen. Sicher standen in Heiligenzell nicht allzu viele Optionen offen. So schien ihr der Kirchenchor einer der aktivsten Vereine zu sein. "Von Anfang an war ich Teil der Gemeinschaft", erzählt die 22-Jährige im Gespräch mit der "Lahrer Zeitung".

Im April 2015 machte auch Jessica Reichenbach Nägel mit Köpfen. "Im Projektchor der Kirche habe ich schon im Alter von 16 Jahren gesungen", erzählt die 22-Jährige. In ihrer Familie ist die Mitgliedschaft im Kirchenchor schon fast Tradition. Oma Konradine Meckel singt seit 65 Jahren, Mama Silke Reichenbach wird in einigen Jahren für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Dabei schlummern in Jessica Reichenbachs Brust zwei musikalische Seelen. Auf ihrer Klarinette spielt sie von Kindesbeinen an im Blasorchester Heiligenzell. Müsste sie sich entscheiden, würde sich das Zünglein an der Waage rein emotional gesehen Richtung Kirchenchor und Gesang bewegen. Ihre Wahl für den Kirchenchor begründet sich auch auf die Beziehung zur Kirche im Ort. Viele Jahre war sie Ministrantin in der Pfarrgemeinde. "Ohne festen Dienst in der Kirche hätte ich mich wohl entfernt", gibt sie gerne zu. Ihren Einsatz für die Kirchengemeinde zu bringen, bedeute ihr sehr viel.

Ähnlich ist es auch mit ihrer Cousine Jasmin Reichenbach aus Friesenheim. Die 23-Jährige besitzt keinerlei Vorkenntnisse. Sie warf lediglich ihre Freude in die Waagschale. Auch sie diente als Ministrantin jahrelang in der St. Laurentiuskirche in Friesenheim. Als ihre Cousine in Heiligenzell Wind von der Suche Sängern für den Kirchenchor bekommen hatte, fragte sie direkt an. Flugs meldete sich Jasmin im März dieses Jahres an und wird zum Patrozinium gleich eine Messe mitsingen.

Bei den Lumpenliedern braucht es Nachhilfe

"Es ist richtig toll zusammen", betonen die drei. Der Gesang sei ein guter Ausgleich. "Man singt sich vieles von der Seele", so Fabienne Jox. Für die Probe am Donnerstagabend um 20 Uhr lassen sie alles andere stehen und liegen. Nur eines schafft noch Probleme. Wenn die drei mit dem Kirchenchor gesellig unterwegs sind und die "Lumpenlieder" gesungen werden, da braucht es noch ganz schön viel Nachhilfe. "Diese lustigen Volkslieder sind vollkommenes Neuland", erzählen die drei. Aber sie haben ja schließlich 27 weitere Nachhilfelehrer.