Lehrerin Carmen Engelhardt empfängt in Heiligenzell Kinder vor der Grundschule. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

"Zu Fuß zur Schule" startet / Weniger Autos unterwegs / Lehrer empfangen Kinder mit Gebäck

Die Grundschulen in Heiligenzell und Oberweier haben sich gemeinsam dem Projekt "Zu Fuß zur Schule" angeschlossen. Mit Keksen werden Kinder belohnt, die den täglichen Weg selbst zurücklegen.

Oberweier/Heiligenzell. 2008 hat die Oberweierer Grundschule zum ersten Mal um Beteiligung an dem Projekt vom Verkehrsclub Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk geworben. Dabei geht es weniger darum, dass die Kinder nicht gefahren werden, als vielmehr um die Gemeinschaft, die sie beim gemeinsamem Schulweg erleben.

In Heiligenzell allerdings sollen mit dem Projekt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Bei der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats war wieder einmal die hohe Verkehrs- und Parkdichte vor der Grundschule und dem Kindergarten Thema. "Das Verkehrschaos ist so schlimm, dass es kein Durchkommen mehr gibt. So kann das nicht weitergehen", mahnte Ortsvorsteher Gerold Eichhorn an. Wild parkende oder nur haltende Autos in der Oberweierer Straße seien gefährlich für sämtliche Fußgänger. Kinder, die nicht gefahren werden, hätten das Nachsehen, weil sie hinter den Autos verschwänden.

Nachdem am Montag die Grundschule in Heiligenzell das Projekt "Zu Fuß zur Schule" eingeläutet hatte, war plötzlich eine deutliche Entspannung zu spüren. Mit Keksen werden eine Woche lang jene Kinder belohnt, die per pedes zur Schule kommen. "Heute morgen sind die Kekse besonders lecker", bemerkte Orlando. Die Kekse waren in den Schulklassen am Tag zuvor gebacken worden. Täglich sei eine andere Klasse dran, erzählt Lehrerin Carmen Engelhardt. Bereits um 7.30 Uhr stand sie an der Treppe und streckte den Kindern zur Belohnung ihren Korb entgegen. Bis 8.05 Uhr war das Behältnis mit mehr als 40 Keksen so gut wie leer.

Aber auch jene Kinder sollten belohnt werden, die über den Kappelberg zur Schule gehen und von hinten in das Gebäude gelangen. Juliane verlängerte ihren Schulweg in dieser Woche, um den Keks zu bekommen. Normalerweise nehme sie die Abkürzung über den Spielplatz.

Eltern, die ihre Kinder aus Friesenheim oder sogar Lahr zur Schule bringen, ließen diese am Rathaus in Heiligenzell aussteigen. So sind die drei Mädchen Diana, Lilly und Sophia gemeinsam auf dem Gehweg entlanggelaufen. Kein Auto parkte weit und breit. "Es geht doch", meinte Carmen Engelhardt. Es bleibe zu hoffen, dass Eltern und Kinder für das gesamte Schuljahr so einsichtig bleiben.