Sandro (von links), Hannes, Forstwirtmeister Christian Messner und Nico sägen einen Stamm durch. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Ferienprogramm: Mit dem Förster im Friesenheimer Wald / Zwei Bäume gefällt und per Hand klein gemacht

Friesenheim (cbs). "Ich bin ein Ritter und wir sind Waffenknechte", sagt Sandro zu Hannes. Selbstvergessen schlüpften die Jungs in ihre Rollen. Aber nicht etwa, weil sie beim Ritterspiel waren – sie genossen schlicht die Freiheit und Weite des Waldes beim Ferienprogramm rund um die Rauhörnlehütte.

"Mit dem Förster im Wald – unter Holzfällern" lautete das Thema des Tages. Dafür nahmen sich vor allem Forstwirtmeister Christian Messner und Jens Walter, Auszubildender im Friesenheimer Forst, ausreichend Zeit. Jugendreferent Andreas Pahlow ist dankbar für die jährliche Unterstützung des Forstwirtmeisters. Dessen Ruhe und Ausgeglichenheit wirke selbst bei den wildesten Haudegen Wunder.

Für Jungs, die grenzenlosen Bewegungsdrang spüren, ist der Wald genau das richtige: Unter strenger Anleitung des Försters wurden eine Fichte und eine Douglasie von je 10 Metern Größe gefällt. Gegenseitige Rücksichtnahme und Kenntnisse über Arbeitsgeräte wie Säge und Axt wurden ganz nebenbei vermittelt. Die Jungs – Mädchen hatten sich in diesem Jahr nicht zum Ferienprogramm mit dem Förster angemeldet – waren mit Feuereifer dabei. Während einige die Bäume auf Brennholzgröße zusägten, schwangen andere Äxte. Alle hielten sich an die Regel, nur unter Aufsicht eines Erwachsenen zu sägen oder zu spalten.

Über den 12-jährigen Nico meinte der Forstwirtmeister: "Dieser Junge kann ganz schön zupacken". Eine Einschätzung, die der Friesenheimer sofort demonstrierte. Nach zwei Hieben war das Riesenstück durch. Einen Teil des Holzes verwendeten die Jungs gleich im Anschluss für die Grillstelle und das Lagerfeuer. Yannik fühlte sich beim Ferienprogramm mit dem Förster sehr wohl. "Schöner als alles andere bisher", betonte er. Die Stille im Wald, die lediglich von den Stimmen der Jungs unterbrochen wurde, tat allen Kindern gut. Obwohl sehr unterschiedliche Charaktere, entdeckten sie eine Harmonie und Gemeinschaft, die sie in guter Erinnerung behalten werden.

Das Holz wird heute, Montag, bei der "Lesenacht mit Äktschen" an der Lendersbachhütte verwendet. Als Pahlow das Fällen eines Baumes in der Vergangenheit ins Ferienprogramm eingebaut hatte, reichte ihm das Holz zwei Jahre lang für Aktionen mit Kindern im Wald.

Nico konnte gar nicht genug von der Holzarbeit bekommen. Kurz vor der Mittagspause bat er, noch einen Baum fällen zu dürfen. "Dafür reicht die Zeit nicht mehr", meinte Pahlow. Nico wurde trotzdem fündig: An einem riesigen Stamm Totholz konnte er sich austoben. Am Ende wurde auch aus diesem Kleinholz gemacht.