Viele Gäste kamen zum Festbankett in die Sternenberghalle. Die Feier bildet erst den Auftakt der Veranstaltungen anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der Friesenheimer Wehr. Im Juni folgt ein dreitägiges Fest für die Bevölkerung. Foto: Bohnert-Seidel

Abteilung der Kerngemeinde feiert 125-jähriges Bestehen / Bürgermeister unterstreicht Bedeutung

Die Feuerwehrabteilung Friesenheim hat ihr Festjahr mit einem Bankett in der Sternenberghalle begonnen. Lob gab es von allen Festrednern für das große Engagement der Wehrangehörigen.

Friesenheim. Reden mit Herzblut, Worte mit mahnendem Charakter, aber auch Wünsche und Anregungen für die kommenden Jahre bestimmten die Festreden zum 125. Geburtstag der Friesenheimer Feuerwehrabteilung. Das Klarinettentrio Petra Röderer, Martina Russ und Daniel Künstle setzte musikalische Glanzlichter.

Bürgermeister Erik Weide zeigte sich davon überzeugt, dass es die Feuerwehr und das Ehrenamt um den Schutz der Menschen vor Feuer und Brand in Friesenheim nicht erst seit 125 Jahren gibt. Vielmehr dürfte wohl das große Feuer vom 7. August 1638 in Friesenheim Auslöser für ein wachsendes Pflichtbewusstsein gewesen sein. "Es wäre wohl sicherlich falsch, die Feuerwehr als reine Pflichtaufgabe zu sehen", so Weide. Vielmehr setzten sich die Männer und Frauen mit ihrem ganzen Wesen für den Nächsten ein. Die Feuerwehr spezialisiere sich, neben ihrer, Kernaufgaben, auf die technische Hilfeleistung bei Unfällen, sie arbeiteten zudem im aktiven Umwelt-, Strahlen- und Katastrophenschutz. Nicht zuletzt könne die Gemeinde auch bei unterschiedlichen Veranstaltungen mit der Einsatzbereitschaft der Abteilung rechnen. Die Gemeinde fühle sich jedem Einzelnen zu größtem Dank verpflichtet.

Grundlage für diesen Dank sei sowohl die Geschichte als auch Gegenwart der Abteilung. Ehrenkommandant Klaus Steppacher gab einen Einblick in die Chronik der Feuerwehr. Die Geschichte verpflichte und lasse hoffen, dass auch die nachwachsende Generation das Erbe der Feuerwehr pflege und deren Personalbestand und Leistungskraft sichere. "Was die Feuerwehrangehörigen auch tun, sie tun es denen zuliebe, die ihre Hilfe benötigen", so Steppacher.

Kommandant kritisiert zu strenge Regularien

Der selbstlose Einsatz verdiene es, dass die Feuerwehrangehörigen ihre Ausstattung und die Organisation ihrer Arbeit mitbestimmen. Dass sie gehört werden zu Themen, von denen sie etwas verstehen. "Feuerwehrangehörige leben Hilfebereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Kameradschaftlichkeit, Opfersinn, ja sogar Liebe, Gehorsam und Demut." 125 Jahre Feuerwehr bedeute vier Generationen von Menschen, die sich freiwillig einsetzen, erklärte Kreisbrandmeister Thomas Happersberger. Es sei die Begeisterung für die gute Sache und die Vielfalt der Aufgaben und der Ideen, die Menschen dazu bewegen, sich in der Feuerwehr einzusetzen.

Kommandant Reiner Graupe dankte allen Männern und Frauen, die sich mit ihrem Gemeinschaftsgefühl für in Not geratene Bürger einsetzen. "Die Feuerwehr ist da und wird tätig. Der Gemeinschaftssinn ist etwas sehr Wertvolles." Als Feuerwehr hätten die Führungskräfte oft genug mit Regularien zu tun, die sie erst verdauen müssten. Einige Regularien müssten nicht sein. Graupe warb um Einmischung von Seiten der Politik gegenüber Ausbildungsrichtlinien, die die Feuerwehr noch mehr einschränkten. Die Friesenheimer Feuerwehr sei gut ausgerüstet.

Markus Müller vom Feuerwehrverband Ortenaukreis überbrachte die Glückwünsche der 50 Feuerwehren im Kreis. 125 Jahre Feuerwehr bedeuteten 125 Jahre Schutz und Sicherheit für die Einwohnerschaft in einem unbezahlbaren Dienst an der Allgemeinheit. Im Anschluss an die Festreden ließ der Feuerwehrkabarettist Günter Nuth seine humorvolle Blaulichtshow entflammen.

INFO

So fing alles an

Die Freiwillige Feuerwehr Friesenheim wurde am 24. Januar 1892 gegründet. 61 Männer standen damals im Dienst der Wehr. Ein folgenschwerer Brand im Jahr zuvor machte den Bedarf einer geordneten Einheit unter einem einheitlichen Kommando besonders deutlich.