Die mehr als 50 Musiker des Friesenheimer Orchesters spielten unter anderem Lieder aus Fernsehserien bei ihrem Konzert in der Sternenberghalle. Foto: Bohnert-Seidel

Neujahrskonzert: Musikverein Friesenheim präsentiert Lieder, die Zuhörer an die Kindheit erinnern

Unter dem Motto "Memory" hat das mehr als 50-köpfige Ensemble des Musikvereins Friesenheim beim Publikum Erinnerungen an die eigene Kindheit geweckt. 350 Blasmusikfreunde kamen am Samstagabend zum Neujahrskonzert.

Friesenheim. Ihre Erwartungen an ein schwungvolles, von Klangbildern getragenes und in der Dynamik spannendes Konzert erfüllte das jugendlich-frische Orchester in allen Belangen. Zu Gast war der Präsident des Blasmusikverbands Ortenau, Toni Vetrano, der seiner Begeisterung Ausdruck verlieh: "Ein Kompliment an die Gemeinde Friesenheim für dieses großartige Orchester." Ein Kompliment ging auch an Susanne Fuchs, die leger und versiert durch das Programm führte.

Irgendwie erlaubte der Musikverein seinen Gästen an diesem Abend einmal selbst wieder Kind sein zu dürfen. Passend zur Musik zeigten sich Figuren aus der Märchen- und Traumwelt auf der Bühne oder einem Mobile gleich an der Decke. Sehr ausdrucksstark setzte das Orchester das fantastische Malspiel eines Kindes in bunte prächtige Klangfarben um.

Manfred Müller wird für Vereinstreue geehrt

"Imagasy" das Stück aus der Feder des 32-jährigen Komponisten Thiemo Kraas interpretierte das Orchester wundervoll verspielt. Der Musikverein blieb seiner Linie der spannungsgeladenen, heiteren und humorvollen Musik treu. Da tanzten die Finger über die Klarinetten, Trompeter frohlockten und die Tubaspieler brachten gemächliche Ruhe in die Lebendigkeit der Klangwelt. Autor und Regisseur dieses märchenhaften Konzertabends war Dirigent Marco Kaulke. Orchester und Dirigent sind in den vergangenen Jahren so stark zusammengewachsen und verschweißt, dass sie selbst eine eigene Komposition darstellen. Ein gutes Stück aktive Vereinsgeschichte schreibt seit 50 Jahren der erste Trompeter Manfred Müller. Ihm zu Ehren ließen seine Musikerfreunde den Marsch "Arsenal" erklingen.

Das Lächeln, weil die Erinnerungen nur von positiver Stimmung getragen waren, sollte sich beim Publikum nach der Pause verstärken. Nicht nur der TV-Kultabend bespickt mit einem Medley aus Erinnerungen an Serien und Sendungen, sondern auch die Muppet-Show erklang in einer Fülle hoher Musikalität. Dieser Klangkörper überzeugte mit Spielfreude und Können. Zum "Langstrumpf-Samba" hätte wohl so mancher Gast am liebsten ein kleines Tänzchen gewagt. Das Neujahrskonzert mit dem Musikverein passte als musikalischer Start ins neue Jahr und darf durchaus als Aufmunterung für mehr Heiterkeit in 2017 betrachtet werden.