Zu den Kostenfaktoren zählt auch das Neue Ortszentrum in Friesenheim. Die Lahrgasse soll in der Woche vom 8. März fertiggestellt und ungehindert befahrbar sein. Foto: Bohnert-Seidel

Rat: Rechenschaftsbericht 2015 präsentiert / Letzte Arbeiten am Ortszentrum

Kämmerer Joachim Wagner hat den Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2015 vorgelegt. Großer Posten im Haushalt ist die Neue Ortsmitte, für die nun die letzten Baumaßnamen vergeben wurden.

Friesenheim. Grundpfeiler war die vorgesehene Rücklagenentnahme in Höhe von knapp vier Millionen Euro, es wurden jedoch nur knapp 1,46 Millionen. Aber jetzt sind die guten Jahre wohl vorbei, wie Dietmar Kairies (GLU) bemerkte.

Joseph Hugelmann (GLU) monierte die hohe Papierverschwendung. Er stellte den Antrag, künftig nur noch ein Exemplar pro Fraktion auszudrucken und die restlichen Ratsmitglieder per E-Mail mit den Eckdaten auszustatten. Bei 14 Ja-Stimmen, sieben Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde seinem Antrag stattgegeben.

Mit Interesse las Fred Kletzin (SPD) den Bericht. Zentrale Bemerkung von Wagner war für ihn, dass die Einnahmen deutlich zurückgingen. Vor allem die Gewerbesteuer schwanke. Wenn die Ausgaben steigen, müsste über Einsparungen nachgedacht werden. Überlegenswert seien Kooperationen mit Nachbargemeinden in Sachen, Feuerwehr oder in der Verwaltung. Kostensenkung sei das einzige Mittel, mehr Geld in der Tasche zu haben.

"Die geringe Rücklagenentnahme 2015 war der Rettungsanker für den Haushalt 2016", erklärte Kairies (GLU). Da keine Kredite für 2015 aufgenommen wurden, sank der Schuldenstand auf knapp 325 000 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 25 Euro entspreche.

Pro-Kopf-Verschuldung hat sich verdoppelt

Die Verschuldung in den Eigenbetrieben beläuft sich auf knapp 8,4 Millionen Euro und entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 652 Euro. Im Vergleich zu 2017 eigentlich traumhafte Zahlen. Für 2017 steht im Haushalt eine Pro-Kopf-Verschuldung im Gemeindehaushalt von 173 Euro und bei den Eigenbetrieben beträgt die Verschuldung pro Einwohner 1275 Euro.

Großer Kostenfaktor im Haushalt ist das Neue Gemeindezentrum. Bei seiner Sitzung am Montagabend hat der Gemeinderat die letzten Baumaßnahmen dafür vergeben. Die Firma Geiger aus Lahr erhielt den Zuschlag für die Holzbauarbeiten der Parkplatzüberdachung. Die Auftragssumme liegt bei knapp 127 000 Euro. Für die Klempnerarbeiten erhielt die Firma Fischer in Oberschopfheim den Zuschlag bei einer Auftragssumme von 9500 Euro.

Entstehen soll eine Kombination aus Lärmschutzwand und Überdachung. "Muss es so ein Wohnzimmer mit Leimholzbinder nur für Autos sein?", fragte Michael Walter (GLU). Am Ende gehe es nur um Autos. Die Leimholzbinder seien wirkungsvoll in der Brechung des Schalls und somit notwendig, erläuterte Bauamtsleiter Markus Reinbold.