Ulrich Marti (von links), Thomas Heins, Eugen Malsam und Nikolaus Hugelmann finden beim Arbeitseinsatz am Baggersee in Schuttern zahlreichen Müll. Foto: Bohnert-Seidel

Schutterner Anglerverein entsorgt Müll

Schuttern (cbs). Laut tönte die kleine Handsense und mischte sich mit dem Lärm der Förderanlage im Moränen-See auf Schutterner Gemarkung. Am Ufer sind acht Männer zu sehen, die mit Astschere, Säge und elektrischen Akkusensen Gräser und Sträucher im Zaum halten. Es ist ein normaler Arbeitseinsatz am Samstagmorgen, zu dem die 106 aktiven Mitglieder für fünf Stunden verpflichtet sind. Wer in einem Jahr nicht dazu kommt, mit anzupacken, entrichtet 18 Euro pro nicht geleisteter Arbeitsstunde in die Vereinskasse. "Ganz klar müssen diese Dienste andere Mitglieder übernehmen", erklärt Gewässerwart Eugen Malsam gegenüber der Lahrer Zeitung. Der Angelverein Schuttern ist Pächter des Gewässers und damit auch verantwortlich für den Grünwuchs drumherum, als Müllwerker sehen sich die Mitglieder dennoch nicht. "Es ist eine Schande, was hier zum Teil herumliegt", erklärt Nikolaus Hugelmann.

"Drei Mal teilen wir uns die Arbeitsdienste im Jahr um den See herum ein", erläutert Malsam. Dass der Grünschnitt erfolgen müsse und im Aufgabengebiet der Angler als Pächter des Sees liege, sei selbstverständlich. Dass die Männer säckeweise Müll aus dem Gebüsch herausholen, könne nur als Frevel an der Umwelt angemahnt werden.

"Eine Sauerei ist das", ärgert sich Thomas Heins beim Aufheben einer Verpackung für einen Einweggrill. Und das ist nicht alles: Hinter einem Betonblock liegt eine ausgediente Luftmatratze, am Südufer finden die Angler ein altes kaputtes Schlauchboot. Würde nicht jeder einzelne Angler, nach seinem Besuch am See bereits Flaschen und Müll in den Sommermonaten sammeln, wäre nun der ein oder andere Container damit gefüllt. "Ich habe schon 60 Euro an Pfandgut herausgeholt", sagt Hugelmann.

In den vergangenen Jahren sei es wohl etwas besser geworden, nachdem die Gemeinde Friesenheim verstärkt ein Badeverbot ausgesprochen und dieses mit Absperrungen und Schranken unterstrichen hatte. Dass ohnehin ein uneingeschränktes Badeverbot gilt, werde dennoch von zu vielen ignoriert, erklärte Martin Kupfer, Vorsitzender des Vereins. Der Angelverein hat nicht nur die Baggerseen gepachtet, sondern auch sämtliche Gewässer auf der Gemarkung Schuttern. Dazu zählten unter anderem knapp neun Kilometer Schutter.