André Franz wird ein Jahr im Internationalen Freiwilligen Dienst in Rumänien arbeiten. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

André Franz will ehrenamtlich im Tageszentrum Rusciori in der Nähe der Stadt Sibiu mithelfen

Von Christine Bohnert-Seidel

Oberschopfheim. Abitur, und dann? Nicht jeder weiß sofort, was er einmal werden möchte. Viele nehmen sich ein Jahr Bedenkzeit zum Reisen oder für Freiwilligendienste. André Franz aus Oberschopfheim hat sich für Letzteres entschieden, aber nicht in der Umgebung, sondern in Rumänien.

Nach dem Abitur am Oken-Gymnasium in Offenburg wollte er erst einmal ein Jahr ins Ausland und sich dabei sinnvoll einbringen. Mit dem Internationalen Jugendfreiwilligen Dienst der evangelischen Landeskirche hat er für sich den richtigen Partner gefunden und reist am 22. August für ein Jahr nach Rumänien. Warum bietet dem jungen Katholiken ausgerechnet die evangelische Landeskirche das auf ihn zugeschnittene Projekt? Das sei dem guten Vortrag und der noch besseren Vorbereitung durch Jürgen Stude, Ansprechpartner für Freiwilligendienste der Landeskirche, geschuldet, erzählt der 18-Jährige im Gespräch mit der "Lahrer Zeitung".

In einem dreitägigen Seminar lernten die Jugendlichen eigene Stärken und Schwächen kennen und erhielten im Anschluss das auf sie persönlich abgestimmte Projekt. "Erstaunt war ich schon über Rumänien", sagt der Oberschopfheimer. Geliebäugelt hatte er eher mit Ländern wie Israel, Nicaragua, Costa Rica oder Argentinien. Trotzdem sagte er spontan zu. In der Oberschopfheimer Nachbarschaft gibt es bei Rumänen Nachhilfe in Sachen Landessprache. "Etwas sollte ich mich auf Rumänisch schon verständigen können", sagt er.

In der Einrichtung Rusciori, das liegt in der Nähe von Sibiu (Hermannstadt), organisiert von der Stiftung für Öko-Soziale-Erziehung, wird André Franz Kinder aus dem Dorf und der örtlichen Grundschule betreuen. Die Kinder, vor allem Roma, leben größtenteils in sehr armen Familien. Nach dem Unterricht kommen sie ins Tageszentrum, wo gemeinsam gegessen und gespielt, Hausaufgaben erledigt und spielerisch etwas Deutsch und Englisch gelernt wird. Ziel der hauptamtlichen Erzieherinnen und Freiwilligen ist, die Kinder in ihrer Entwicklung so weit zu unterstützen, dass sie in der Schule mitkommen und es über die vierte Klasse hinaus zu einem möglichst vollständigen Schulabschluss schaffen.

André Franz soll mit seinem Freiwilligendienst auch nach außen wirken. Aus diesem Grund sollte er seinen Aufenthalt, die Kosten werden mit 1800 Euro beziffert, über einen Spenderkreis finanzieren. Es gilt, 150 Euro pro Monat zusammenzubringen. Die Erzdiözese Freiburg deckt fast ein Drittel der Kosten, 45 Euro pro Monat. Die restlichen 1350 Euro hofft er über weitere Spenden zu finanzieren.

Übrigens wird er nicht bequem mit dem Flugzeug in das 2000 Kilometer entfernte Rumänien fliegen, sondern sich am 22. August mit dem Bus auf den Weg machen. Wer Franz unterstützen möchte, richte seine Spende an: Evangelischer Oberkirchenrat. Ev. Kinder- und Jugendzentrum, Verwendungszweck: Freiwilliger Friedensdienst. André Franz; IBAN: De07520604100000500011, BIC: GENODEF1EK1.