Manfred Krüger mit seinem Polarhund Rick von Baden. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Manfred Krüger aus Oberschopfheim berichtet von spannenden Erlebnissen

Von Christine Bohnert-Seidel

Oberschopfheim. Manfred Krüger ist wieder zurück. Hinter ihm liegen 54 erlebnisreiche Tage in Kanada. Versunken in seine Erinnerungen erzählt Krüger von Elchen, Bären, Wölfen, Karibus, Adlern und Stachelschweinen und von reißenden Flüssen.

Von Juli bis September war Manfred Krüger in seiner zweite Heimat Kanada, einer Welt voller ursprünglicher Natur, die es zu entdecken gilt. Seit 23 Jahren besitzt er in Carcross, einem kleinen 150-Seelen-Ort, eine Blockhütte. Diverse Touren hatte sich der Kanadakenner in diesem Jahr vorgenommen: Auf der ersten Reise sollten ihn seine Partnerin Sabine Wieber und der Polarhund Rick von Baden begleiten. "Leider erwartete mich Sabine mit einem Gipsarm", erzählt Krüger. So verzichtete er auf die Erkundung des Kluane Lakes mit Hund, Freundin und einem Bekannten, Drews Beckmann. Es blieb bei der Tour mit letzterem.

Als Sabine Wieber längst wieder mit Hund Rick im Flugzeug Richtung Deutschland saß, brachen die beiden Männer sofort zur 580 Kilometer langen Flusstour auf.

Manfred Krüger erzählt von Wellenritten in einem Boot von 5,10 Metern Länge und 1,20 Metern Breite. Schnüre und Karabiner sicherten durch Strudel und reißendes Gewässer das 300 Kilo Gepäck. "Eigentlich hat man im September in Kanada nichts mehr im Boot verloren", erklärte Krüger. Aber die Lust auf Abenteuer und spannende Erlebnisse siegte über die Vernunft. "Je enger ein Canyon, desto höher der Wasserdruck", so Krüger. War das Risiko zu hoch, trugen die beiden Männer ihr Gesamtgepäck mit Boot auf mehreren Kilometern am Ufer entlang bis der Einstieg nicht mehr zu gefährlich war. "Angeln, zwei Zelte, gusseiserne Pfannen, Lebensmittelvorräte, Satellitentelefon, Neoprenausrüstung, Seile, Karabiner, Kleidung, Filmausrüstung – da kam ganz schön viel zusammen", so Krüger. Aus dem Fluss holten die Männer Forellen, Hechte, Weißfisch und an Land musste so manches Stachelschwein daran glauben. Mitte September sollte sich das Wetter jedoch merklich ändern. Schnee lag auf 800 Metern. Abends blieben die Temperaturen nahe der Frostgrenze.

Nach dieser 580 Kilometer langen Flusstour auf dem Rossriver und Pellyriver zog Manfred Krüger für sich das Fazit: "Vieles hat sich in Fauna und Flora verändert." Es fehlte die pralle Fülle der Tierwelt mit Adler, Bären und Wölfen wie er sie vor 20 Jahren vorgefunden habe.

Unweigerlich spürte er auch ein milderes Klima – möglicherweise eine Folge des Klimawandels, wie es Krüger vermutet.