Hans-Wolfgang Brassel und Sopranistin Ilona Braunstein entführen die Besucher im Heiligenzeller Schlössle in das Italien der Barockzeit. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Hans-Wolfgang Brassel und Ilona Braunstein begeistern

Die Zeit um Ostern gehört zu den festen musikalischen Terminen, zu denen Hans-Wolfgang Brassel, der Begründer der "Heiligenzeller Schlosskonzerte" in die St. Georgskapelle einlädt. Gut 50 Gäste sind zum Konzert in der Passionszeit gekommen.

Heiligenzell. "O bella Italia": Schon das Motto des jüngsten Schlössle-Konzerts spiegelte die Sehnsucht auf ein Italien in dem Zitronen blühen wider. "Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen": Mit Worten Johann Wolfgang von Goethes ist Hans-Wolfgang Brassel in die musikalische, aber auch prosaische Reise gen Italien eingestiegen. Es begann eine Reise durch Italien in der Barockzeit mit Werken von Scarlatti, Cimarosa, Durante oder auch Fabeln von Leonardo da Vinci.

Wie gut, dass Brassel gemeinsam mit Sopranistin Ilona Braunstein den Abend auf der Empore eröffnete. So blieb den Besuchern ausreichend Zeit und Muse, sich auf die Konzertreise einzustellen. Brassel schwärmte selbst von Italien. Ihm fiel es sichtlich leicht, sich auf Goethes erste Italienreise einzustellen. Er beschrieb selbst leuchtend gelbe, von Licht durchflutete Landschaften rund um Rom. Ein Land durchpflügt von Amore, Dolce far niente und der Leichtigkeit des Lebens.

Sopranistin besingt Leichtigkeit des Lebens

Diese Leichtigkeit besang Sopranistin Braunstein äußerst gefühlvoll und sensibel, während sie Brassel beim Stück "Pietà, Signore" auf der Orgel begleitete. Der Organist hielt dabei das Instrument im Schlössle aus der Werkstatt von Martin Vier in Oberweier bedeckt im Hintergrund und unterstrich damit einmal mehr die stimmliche Aussagekraft der Sopranistin.

Brassel schuf mit der Auswahl der Stücke in Verbindung mit poetischen Texten eine fast schon intime Stimmung. Auf Gesang, begleitet auch am Cembalo durch Brassel, folgten Texte und Lesungen, die noch mehr Bilder aus einem sonnigen, lebensfrohen Italien zeichneten. Natürlich gehört das Cembalo bei einer musikalischen Reise durch Italien in der Barockzeit dazu. Organisator Brassel hat sich mit dieser Musikrichtung in der Vergangenheit eine treue Fangemeinde erschlossen. Gäste aus der Großgemeinde, aber vor allem aus dem Umland, folgen immer wieder den Einladungen ins Schlössle. Ein Dame betonte gegenüber dieser Zeitung: "Es muss nicht immer Baden-Baden sein."