Bundesverdienstkreuzträger Günter Behre wird 70 Jahre alt

Friesenheim (cbs). Günter Behre feiert am morgigen Sonntag, 25. Juni, seinen 70. Geburtstag. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes hat sein Wirken an der Friesenheimer Werkrealschule und Realschule in den Dienst der Kinder gestellt.

Die Tage füllt sich Behre am Liebsten mit Kinderlachen, dem seiner Enkelkinder. Für sie wird er zum 70. Geburtstag ein großes Fest veranstalten. "Kinder sind die wichtigsten Persönlichkeiten", sagt er. Er muss es wissen. Schließlich war er mehr als 20 Jahre Schulleiter an der Haupt- und Realschule Friesenheim. Egal wie Behre sein Leben gestaltet, "es geht immer um die Kinder", so Behre.

Für seine Schüler wollte er nie "Schreibtischtäter" sein. "Lehrer ist der beste Beruf auf der ganzen Welt", sagt er selbst nachdem er seit sechs Jahren in Pension ist. Mit seinen Fähigkeit, sich über Gremien und auch Gesetze hinwegzusetzen, hätte er es weit in den Schulämtern bis nach oben bringen können. Nie war das für ihn eine Überlegung wert. "Das hätte mich doch aus der Lebendigkeit der Schule herausgerissen." An dieser Lebendigkeit von Schule hat er gemeißelt, gearbeitet und entwickelt. So war die Friesenheimer Schule eine Einrichtung mit Vorreiterfunktion und Maßgabe von Entwicklungen aus dem Kultusministerium. Die gute Schule ließ er sich amtlich mit dem ersten TÜV-Siegel bestätigen. Das einzige, was ihn am Schulleiterdasein gestört hatte, war nicht mehr Lehrer zu sein.

"Ich habe immer nach oben geärgert", so Behre. Gesunder Menschenverstand wider der Erlasslage, das war sein Motto. "Krumme Wege-denken", nennt er das. Zwei Drittel der Lehrer habe er selbst eingestellt, nach seinen Profilen. "Für Kinder muss ich das Beste tun. Sie haben ihr ganzes Leben noch vor sich."

Um auch finanzielle Freiräume zu haben, hat er verschiedene Förderkreise gegründet. Für seine Lebensleistung um die Schule und Gesellschaft wurde er 2014 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Von dem Zeitpunkt an als er im Jahr 1972 als Lehrer für Physik und Mathe an die Realschule gekommen ist, war er an deren Ausbau beteiligt. ISO-Zertifizierung, Erweiterungsbau, Gründung von drei Fördervereinen, TÜV-Siegel, Nachmittagsbetreuung mit Mittagessen, Methodenfach für besseres Lehren, Schulkleidung, Leitbild der Schule, Arbeitsgemeinschaften, Zirkusprojekt, Projekt "Mein Baum" – Behre wollte bewegen und hat bewegt. "Ich hatte einfach nur Freude an meiner Arbeit", sagt Behre. Wenn Kinder lächeln ist das seine größte Belohnung.