Grundschüler präsentieren kunstvolle Krippe / Weihnachtliches auf fünf Quadratmetern
Eine besondere Weihnachtskrippe der Kunst AG frei nach James Rizzi ist vor der Grundschule in Friesenheim aufgebaut worden. Die fünf Quadratmeter große Wand steht auf langen Holzstämmen.
Friesenheim. Bunt ist die Welt von Friedhelm Müller. Tristesse hat im Leben des 65-jährigen Friesenheimer freischaffenden Künstlers keinen Platz. Bunt ist auch seine Montur. Die Jacke war einmal weiß. Kleine Farbspritzer zieren das Modell. Lässig steht er vor der riesigen Wand, die auf Anhieb an die Kunstwerke von James Rizzi erinnern.
Plastisch heben sich Christbäume, Päckchen, Häuser, Autos, Nikoläuse und viele kleine Details von der riesigen Wand ab. Kräftig die Farbwahl mit ausdrucksstarken Konturen.
Zimmermänner haben Wand fest verankert
Über das Bild zieht sich eine Symbolik, die das Kind in der Krippe und die Geschichte von Weihnachten erahnen lässt. Müller ließ mit dieser Arbeit den Kindern seiner Kunst AG Freiraum zur eigenen Gestaltung. Die Krippe an exponierter Stelle vor der Grundschule wurde von Zimmermännern verankert. Einen Meter tief ist das Fundament für die knapp vier Meter langen Holzstämme. Sie tragen nicht nur die riesige Platte von gut fünf Quadratmetern. Die Handwerker platzierten auch ein Dach.
Über dem Bild zeigt sich ein rosa Jesuskind lächelnd und schwebend. "Bei der Farbwahl war ich hin- und hergerissen", so der Künstler. Wer könne schon sagen, ob Jesus schwarz, braun oder weiß war. Für die Hände Gottes wählte er ein kräftiges Braun. Die etwas andere Abbildung einer Krippe ist ein erstes Kooperationsprojekt der Kunst AG der Grundschule und dem Bildungszentrum. "Es funktionierte sehr gut", erklärte Müller gegenüber der "Lahrer Zeitung". Unterstützung erfährt er in seinen Arbeiten auch von Wolfgang Schätzle aus Dörlinbach.
Kunstwerk ist Fenster des Adventskalenders
Die riesige Krippe wird an Heiligabend das 24. Fenster des Friesenheimer Adventskalenders der Kolpingfamilie öffnen. Lichtinstallationen werden das Werk richtig in Szene setzen. Seit fünf Jahren leitet Müller die Kunst AG. Viele Werke an der Schule tragen die Handschrift der Grundschüler, die mit ihm einen sehr fantasievollen Zugang zur Kunst erleben.
Mit seiner AG schuf Müller in diesem Jahr auch eine Installation für das neugestaltete Foyer. Im Sommer tat er etwas gegen die Tristesse des Schulhofs und bemalte Mauern sowie den Asphalt. Wenn es nach Müller geht, sind diese Werke erst der Anfang für eine bunte Welt von Bildern, die das Leben der Schüler begleiten sollen.