CDU-Forum beschäftigt sich mit lokalen Themen
Friesenheim (cbs). Mehr als 60 Gäste haben das vierte CDU-Forum in der Sternenberghalle besucht. "So viele waren es noch nie", bemerkte Ewald Schaubrenner, Fraktionssprecher der CDU im Gemeinderat. Zentrale Themen waren die Ärzteversorgung, die Integration von Flüchtlingen sowie Informationen zur Ganztagsschule.
Derzeit scheint Friesenheim mit acht Hausärzten noch bestens ausgestattet und versorgt. Wenn von acht Hausärzten zwei über 70 und drei älter als 60 seien, dürfte über eine weitere Versorgung in nur wenigen Jahren nachgedacht werden, erklärte die Friesenheimer Ärztin Doris Reinhardt. Um mehr junge Allgemeinmediziner aufs Land zu bringen, brauche es Arztpraxen, die Studenten praxisorientiert ausbilden, aber es brauche auch eine Gemeinde, die für räumliche Voraussetzungen sorge. Kritik äußerte sie an Patienten, die heute wegen einer Knöchelverstauchung sofort ins Krankenhaus gehen, sich dort ein MRT machen ließen, um hinterher festzustellen, dass ein kalter Wickel bis zum nächsten Tag Wunder gewirkt hätte.
Eberhard Braun, Vorsitzender des Netzwerks Solidarität stellte die Arbeit des Vereins vor. Integration sei ein Beziehungsgeflecht. Kommunikation, Hilfe zur Selbsthilfe, aber auch die Übernahme von Verantwortung durch Begleitung wirken zu einer gelingenden Integration zusammen.
Bildung, Ausbildung und Arbeit seien die Schlüssel für eine erfolgreiche Integration, erklärte Martin Voßler, Vorsitzender des Arbeitskreises Schule und Bildung der CDU. Fakt sei, dass das Land mehr Lehrkräfte einstellen müsse, die es jedoch nicht gebe, so Voßler. Integration fördere auch die Ganztagsschule. Harald Erb erkennt bei Kindern, die den ganzen Tag in der Schule verbracht haben, ein Nachlassen in der Konzentration beim Leistungssport. Dass die Förderung sozial benachteiligter Schüler wichtig ist, stellte Urte Stahl fest. Dennoch erkenne sie einen Zwiespalt für die klassische Familie, die mit ihren Kindern zuhause Zeit verbringen will.
Die Wahlfreiheit wäre bei der Einführung der gebundenen Ganztagsschule genommen. Leider müsse auch dem immer größer wachsenden Personenkreis der Alleinerziehenden Rechnung getragen werden, betonte Birgitta Schrempp. Wahlfreiheit gäbe es für Friesenheimer in den Grundschulen in Heiligenzell, Oberschopfheim, Oberweier und Schuttern.
