Die Bläserjugend spielte beim selbst organisierten Waldfest für ihre Gäste. Foto: Bohnert-Seidel

Hock des Musikvereins Oberschopfheim an der Lendersbachhütte ist gut besucht

Oberschopfheim (cbs). Hunderte Menschen haben gemeinsam beim Hock des Musikvereins Oberschopfheim im Wald gefeiert.

Wer Erich Mussler aus Oberschopfheim fragt, wie lange es das Fest im Wald gibt, bekommt zur Antwort: "Schon immer." Seit 1946 ist er Mitglied im Musikverein. 34 Jahre spielte er selbst mit. "Un so lang kumme mir schun in den Wald", sagte er zu Erich Huck, der gerade erst aus dem Urlaub auf Rügen zurückgekommen war. Die Koffer stünden noch in der Wohnung, schließlich habe es zuerst gegolten, dem Musikverein beim Waldfest an der Lendersbachhütte die Aufwartung zu machen.

Viele Menschen waren der Einladung der Bläserjugend im Musikverein gefolgt. Im Wald abseits standen sogar zwei Pferde, mit denen Besucher gekommen waren und die hin und wieder mit einer Schüssel Wasser versorgt wurden. Viele Gäste bevorzugten aber den Drahtesel oder machten sich auf Schusters Rappen auf den Weg. Aus Heiligenzell waren etwa Doris und Hans-Werner Erb durch den Wald zur Lendersbachhütte marschiert.

"Zuerst war der Besuch recht verhalten", sagte Josef Gißler, Vorsitzender der Bläserjugend, die das Fest im Wald seit vielen Jahren organisiert und mit den Einnahmen ihren Haushalt bestreitet. "Auf die Einnahmen sind wir sehr angewiesen", so Gißler. Das wissen auch die Gäste und legten den Weg gerne zurück. Wer schlecht zu Fuß war, wurde von Silke Schabinger chauffiert. Alle halbe Stunde machte sie sich auf den Weg zum Dreiangel über den Parkplatz an der Auberghalle. Dort hatte auch Mussler sein Fahrrad abgestellt. "Hauptsache ich kann mitfeiern", bemerkte der 83-Jährige.

Mit dem Neubau der Lendersbachhütte im Jahr 1978 wuchs auch das Ausmaß des Festes. Der Termin an Fronleichnam, wenn die Gläubigen direkt von der Prozession und Kirche zur Lendersbachhütte zum Mittagessen kamen, lag nahe. Viele Jahrzehnte ging das so. Bis vor fünf Jahren Schuttern als zentraler Ort für die Gestaltung des Fronleichnamfestes ausgewählt wurde. "Die Gäste sind trotzdem zum Mittagessen gekommen", berichtet Gißler. Nur mit dem Unterschied, dass der Musikverein Oberschopfheim sein Fest stressfreier gestalten könne. Jetzt spielen sie nicht mehr an Fronleichnam, sodass die Konzentration auf dem Fest liegt, das in diesem Jahr wieder einmal von 40 Helfern getragen wurde. Trotz Pfingstferien waren so gut wie alle Kinder und Jugendlichen auf ihrem Platz und spielten am Nachmittag beim Mittagskonzert unter der Leitung von Katharina Walter. Später unterhielten die Gänsweidmusikanten aus Kürzell mit ihrem musikalischen Leiter Ulrich Ehret.