Die Choreografien, die am Freitag dargeboten wurden, waren perfekt einstudiert. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Zirkusprojekt: 123 Schüler des Bildungszentrums verschmelzen zu einer spielfreudigen Einheit

Spielfreude und besonders schöne Darstellungen haben die sechsten Klassen des Bildungszentrums ihren Zuschauern am Freitag geboten. Der "Circo Pippolino" war im Dorf.

Friesenheim. Hinreißend, mit einem besonderen Witz versehen, spielten sich die Darsteller in die Herzen ihres Publikums. "Schau, was die können", sagte ein kleiner Junge zu seiner Schwester.

Fest im Kalender verankert ist die Vorstellung seit vielen Jahren. In diesem Jahr gab es viele verborgene Talente zu sehen, die sich urplötzlich offenbarten. Unverkrampft, spielerisch, fröhlich konzentriert präsentierten sich mehr als 120 Mädchen und Jungen. Was fast unmöglich erscheint – solch eine große Gruppe in einem Projekt zu harmonisieren und dabei noch eine Geschichte zu erzählen, klappt seit 27 Jahren beim "Circo Pippolino".

Rückwärts, vorwärts, auf die Seite

Immer wieder kündigten kleine, verspielte Szenen die einzelnen Artisten an. "Was rappelt da bloß im Karton?", schienen sich die Zuschauer zu fragen, als plötzlich eine Gruppe mit Einrädern über die Bühne fuhr. Einem bunten Windhauch war die Choreografie aus Bändern, Tüchern und Bällen gleich, bevor der Ruf nach der Feuerwehr erklang. "Hurra, hurra die Schule brennt" – selbst wenn sie tatsächlich gebrannt hätte, die Leitergruppe hätte sicher gewusst, wie sie an steilen Wänden dem Feuer begegnet wären.

Fleißige Handwerker sind die Kaminkehrer. Am Freitag hantierten sie nicht mit ihrem Stoßbesen, sondern fingerfertig mit bunten Diabolos. Bevor die Gäste in die Pause gingen, zeigte eine Sechstklässlerin ihre grazilen Bewegungen mit dem Vertikaltuch. Ganz ohne Vorwarnung, fast so, als hätten sie Gummi in den Beinen sprangen und hopsten die Kinder mit Hingabe über riesige Kästen, schlugen Salti – und kamen dabei wieder mit den Beinen auf dem Boden an. Rückwärts, vorwärts, auf die Seite – mit Leichtigkeit spazierten einige Schüler auf Kugeln. Bunte Ringe warfen sie sich zu und begeisterten mit ihrer großen Eleganz.

Hurtig ging es gleich nach der Pause weiter. Im Sprung durch das Seil, ohne zu stolpern oder hängen zu bleiben, das war sportliches Seilspringen. "Footloose", die Musik war vor allem den älteren Gästen sehr vertraut. Sie ließen sich vom choreografisch perfekten Stil begleitet von Akrobatik und fetzigem Tanz mitreißen.

Wie seit vielen Jahren zuvor endete auch diese Zirkusvorstellung mit atemberaubender Grazie am Trapez. Wer dabei war, erlebte kurzweilige zwei Stunden mit einer Aufführung, die viel mehr war als nur Unterhaltung. Sie ist der Beweis, mit welch scheinbarer Leichtigkeit sich 123 Sechstklässler zu einer großen Einheit verbinden lassen.