Buntes Treiben auf dem ersten Fischerbacher Weihnachtsmarkt: Der Erlös kommt in Teilen der Arbeit von Schwester Arimathäa zugute, wie hier am Stand der Frauengemeinschaft. Foto: Störr

Armin Schwarz weiht neues Kirchenumfeld ein / Viele Besucher beim ersten Weihnachtsmarkt

In Fischerbach ist das neue Kirchenumfeld eingeweiht und erstmals ein Weihnachtsmarkt veranstaltet worden. Der strahlende Sonnenschein lockte während des Samstags viele Besucher zur St.-Michaelis- Kirche.

Fischerbach. Der strahlende Sonnenschein lockte am Samstagsviele Besucher hinauf zur St.-Michael-Kirche, wo 14 Marktstände mit einem vielfältigen Angebot aufgebaut waren. Umrahmt von den Klängen der Seniorenkapelle des Blasmusikverbands Kinzigtal hielt Bürgermeister Armin Schwarz seine letzte öffentliche Ansprache als Schultes von Fischerbach. "Ich bin dem Herrgott dankbar, dass es bei diesem Wetter und anlässlich Einweihung des neuen Kirchenumfeldes sein darf", schickte Schwarz voraus.

Intensive Planungsphase ging den Arbeiten voraus

Er erinnerte an die lange und intensive Zeit der Planung, "um in dieser topografisch schönen, aber sehr anspruchsvollen Lage so etwas zu schaffen", sagte Schwarz. Im Juli war abzusehen, dass die Fertigstellung bis zum Patrozinium nicht möglich sei. Damit wurde laut Fischerbachs Bürgermeister der neue Termin festgelegt und an den gleichzeitig stattfindenden Weihnachtsmarkt gekoppelt.

Als Hauptidee der großen Umgestaltung benannte Armin Schwarz die barrierearme Ausgestaltung des Friedhofs. Die jüngsten Beerdigungen hätten die Bedeutung belegt und die Richtigkeit der Maßnahmen bestätigt. Außerdem gebe es jetzt eine größere Auswahl zeitgemäßer Bestattungsformen. "Wir haben zwar keinen Friedwald, aber künftig sind Beerdigungen unter der Linde möglich oder beispielsweise im gärtnergepflegten Grabfeld", erklärte Schwarz. Insgesamt seien 1,3 Millionen Euro investiert worden. Mit Geldern aus dem Landessanierungsprogramm und dem Ausgleichsstock könne der finanzielle Kraftakt geschultert werden, so Schwarz.

Peter Neher vom gleichnamigen Planungsbüro umriss das "spannende und schwierige Aufgabenfeld" mit einer kurzen Chronologie vom ersten Kontakt im August 2013 bis zur Einweihung. Den Baubeginn und das Bauende schilderte er anhand einiger Anekdoten rund um das Bauhofteam von Franz Schmieder. Bei der Gestaltung des Friedhofs habe sich das Büro vom Gedanken leiten lassen: "Unser Umgang mit dem Tod und Friedhof wird durch die Lebenden bestimmt", soNeher. Deshalb sei er weniger ein Reich der Toten als vielmehr eine Gedenkstätte der Lebenden.

Beerdigungsformen wandeln sich

Bei den Beerdigungsformen habe es laut Neher in den vergangenen Jahren einen deutlichen Wandel gegeben und es scheine, "dass der Friedhof zum Kennzeichen einer zunehmend mobiler und anonymer werdenden Gesellschaft wird".

Was für ein enormer Arbeitsaufwand dahinter steckte, verdeutlichte der Planer mit Zahlen: "870 Tonnen Erde wurden bewegt, das entspricht 51 Vierachsern. Dazu 770 Tonnen Schotter und 200 Tonnen Betonausbruch – und das zum großen Teil in Handarbeit." Allein die Pflasterarbeiten seien kaum vorstellbar. Auf 930 Quadratmetern wurden 270 Tonnen einzelne Steine verlegt, was im Gesamten 65 000 Stück waren. "Einzeln, von Hand eingepflastert, bei eisigem Ostwind und Frost", betonte Neher. Dafür gab es einen großen Applaus, ebenso wie für die große Arbeitsleistung des Bauhofteams.

Peter Sackmann blickte als Geschäftsführer des Planungsbüros Zink auf "die recht überschaubare Maßnahme des Straßenausbaus auf 170 Metern Länge". Außergewöhnlich anspruchsvoll und entsprechend teuer sei sie aufgrund der Steigung von 22 Prozent. Die Wasserleitung musste stellenweise bis etwa 45 Prozent Steigung verlegt werden.

Pfarrer Helmut Steidel segnete als beteiligter Bauherr das Kirchenumfeld und verglich die St.-Michael-Kirche in ihrer exponierten Lage mit einem auf Gott weisenden Zeigefinger. Für die Pfarrgemeinde bedankte sich Eckhard Schmieder bei allen Beteiligten. Anschließend eröffnete Bürgermeister Schwarz den ersten Fischerbacher Weihnachtsmarkt, den die Seniorenkapelle um Dirigent Heinrich Krämer musikalisch begleitete.