Bürgermeister Thomas Schneider (links) verabschiedete Fischerbachs Revierleiter Herbert Heine nach 28 Jahren in den Ruhestand. Foto: Störr

Bürgermeister verabschiedet Revierleiter Herbert Heine in Ruhestand

Fischerbach (stö). Während der jüngsten Gemeinderatsitzung ist Fischerbachs Revierleiter Herbert Heine in den Ruhestand verabschiedet worden. Zuvor stellte er ein letztes Mal die Zahlen aus dem Gemeindewald vor.

Amtsleiter Holger Schütz war ebenfalls in die Sitzung gekommen und betonte: "Das vergangene Jahr war ein gutes Jahr für die Forstwirtschaft". Dem nassen Frühjahr sei ein trockener Sommer und Herbst gefolgt. Das versetze die Bäume allerdings jetzt unter Stress, die Disposition für Käferholz sei derzeit gegeben. Auch Herbert Heine sprach von 2016 als "normalem Jahr" mit einem Einschlag von 1374 Festmetern. "Das war leicht über einer Punktlandung". Im Ellengrund seien 1031 Festmeter eingeschlagen worden, im Kostwald 318 Festmeter und am Vogelsberg lediglich 25 Festmeter. "Dafür liegt in diesem Jahr der Schwerpunkt am Vogelsberg", erklärte er.

Der stabile Holzmarkt habe zu haushaltswirksamen Einnahmen in Höhe von 90 223 Euro geführt, die Kosten lagen bei 38 322 Euro. "Damit haben wir einen Reinerlös von 51 901 Euro, geplant waren 34 600 Euro", endete Heine. "Das sind immer angenehme Zahlen, aus dem Wald kommen jährlich zwischen 20 000 und 50 000 Euro, die als echte Euro in der Kasse bleiben", befand Bürgermeister Thomas Schneider.

Ihm oblag die Verabschiedung von Heine, der sich 28 Jahre lang als Revierleiter in Fischerbach engagiert hatte. Im April 1989 habe er in Fischerbach seine Arbeit aufgenommen, gestern feierte Heine seinen 65. Geburtstag. "Der 31. Mai ist Ihr letzter Arbeitstag. Es ist ein bemerkenswerter Glücksfall, dass und wie Sie sich für die Waldbesitzer eingesetzt haben", bedankte sich Schneider. Heine sei nie Beamter gewesen, der mit einer 40-Stunden-Woche ausgekommen wäre. Er habe die notwendige Arbeit stets gemacht, ohne auf die Uhr zu schauen.

Mit den Stürmen "Lothar" und "Wiebke" seien große Herausforderungen gemeistert worden, mit dem Start ins BZ-Verfahren habe im Jahr 2000 eine segensreiche Entwicklung in der Gemeinde begonnen. "Über viele Jahre hinweg wurde es zum Arbeitsschwerpunkt, der mit diplomatischem Geschick und Sachverstand gemeistert wurde", betonte der Bürgermeister. 40 Kilometer Waldwege seien geplant und umgesetzt, drei Millionen Euro verbaut worden. "Die Arbeit ist zum normalen Betrieb dazu gekommen und wurde mit Bravour gelöst", lobte Schneider.

Restbestände wie der Panoramaweg würden noch fertig gestellt werden. Neben der Arbeit als Förster hat sich Heine 15 Jahre lang als Gemeinderat engagiert und war zehn Jahre lang stellvertretender Bürgermeister. "Sie haben sich nicht nur für den Wald eingesetzt, sondern auch für die Menschen, die mit und vom Wald leben", endete Thomas Schneider.

Heine meinte bescheiden: "28 Jahre war eine schöne Aufgabe, das steht über allem." Er habe damals einen Wald angetroffen, den er als reizvoll, schön und interessant kennengelernt habe. Der Wald sei damals dunkler gewesen, sehr holzreich und es habe wenig Naturverjüngung gegeben, überwiegend habe er Fichten und schöne Althölzer angetroffen. Die Ökologie sei ihm von Anfang an wichtig gewesen, seine Aufgabe habe er immer als Organisator und Initiator verstanden. "Jedoch nie alleine." Der Rückhalt im Team mit dem Forstamt sei wichtig, "dann kann man als Speerspitze auf der Fläche arbeiten", bedankte sich Heine in Richtung des Amtsleiters. Fischerbach sei das einzige Revier, in dem Privat-, Kommunal- und Staatswald zusammenkämen. Damit für die Waldbesitzer das gute Modell wie bisher weiter gehe, sei die Stelle des Revierleiters trotz der Unsicherheiten im Kartellrechtsverfahren gleich wieder ausgeschrieben worden. Dazu gehöre Mut, befand Heine und richtete ein großes "Dankeschön" in alle Richtungen.