Die Projektverantwortlichen: Udo Wenzl und Heike Schillinger von der Stadtverwaltung Foto: dec

Achtklässler sollen für Ettenheimer Kommunalpolitik begeistert werden / Erfahrener Moderator

"Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an kommunalen Entscheidungen ist ein Gebot unserer Zeit", sagt Udo Wenzl. In Ettenheim leitet er einen Workshop für alle achten Klassen, der in einer Vorstellung der Ergebnisse im Gemeinderat gipfeln soll.

Ettenheim. "Mitreden – mitentwickeln – mitgestalten", lauten die Ermutigungen an die 13- und 14-Jährigen im Workshop. Städtisches Gymnasium, Heimschule St. Landolin und August-Ruf-Bildungszentrum werden kommende Woche die von Wenzl formulierten Stationen dieses Workshops abwandern und ihre Ergebnisse dann in einer Gemeinderatsitzung vortragen.

Themen des Workshops sind "Demokratie in der Gemeinde", "Mitbestimmung und Mitwirkung im Gemeinwesen", "Demokratische Möglichkeiten der Einflussnahme" oder "Soziales Engagement". "Die Jugendlichen, stelle ich immer wieder fest, erleben ihre Gemeinde nicht als politischen Raum", sagt Wenzl, der schon in der Vergangenheit politische Jugendaktionen in Ettenheim moderiert und begleitet hat. Das soll sich ändern: Hallenvergaben, Schwimmbad, Bolzplätze – das alles habe durchaus (kommunal-)politische Hintergründe, in die sich auch Jugendliche "einmischen" dürften. Wenzl räumt ein, dass "Einpendler-Jugendliche", also Schüler aus Umlandgemeinden, eine „riesige Herausforderung" darstellen können. Wenzls Hoffnung ist, dass eben diese jungen Leute über den Workshop motiviert werden, in ihrer Heimatgemeinde ähnliche Impulse loszutreten.

Die Ettenheimer Schulleiter zeigten beim Pressegespräch, dass ihnen die Aktion wichtig ist: "Es ist gewiss keine leichte Aufgabe, Jugendliche für politisches Engagement zu gewinnen", so Heimschulleiter Eberhard Pfister, "und dennoch ein ganz wichtiges Signal für Jugendliche, Politik nicht nur als Zuschauer erleben zu müssen." Beate Ritter vom BIZ sieht das ebenso: "Schüler müssen spüren: Kommunalpolitik hat etwas mit unserem Leben zu tun." Frank Woitzik vom Städtischen Gymnasium sah den neuerlichen Workshop als konsequente Fortführung vieler diesbezüglicher Kooperationen und Aktionen zwischen Stadt und Schule.

Und wie werde man einer möglichen Frustration vorbeugen, wenn Jugendliche Ideen entwickeln, die nachher scheitern? Pablo Rebholz, Wenzls junger Assistent, sagt: "Man muss den Jugendlichen halt von Anfang an auch klar machen, dass nicht jede Idee zwangsläufig auch verwirklicht werden kann." Das sei bei den Jugendlichen dann nicht anders als bei den Erwachsenen.

INFO

Zeitplan

> Montag, 20. März, 9.30 bis 12.30 Uhr: Einführungsworkshop im Bürgersaal

> Folgende Tage, 8.15 bis 12.30 Uhr: Workshops für alle achten Klassen im Bürgersaal

> Dienstag, 28. März, 19 Uhr: Einbringen der Vorschläge in den Gemeinderat