Beim traditionellen Trotten der Trauben (von links): Heinrich Dixa, Ulrike Schmidt und Ernst Schilling Foto: Göpfert

Besucher aus der ganzen Umgebung kommen nach Ettenheim

Das Trotten durch die Bürgermeister, der Herbstmarkt mit seinen zahlreichen Ständen und der Mondscheinkauf bis 23 Uhr: Bei gleich drei Events auf einmal war es kein Wunder, dass am Freitag viele Besucher eifrig nach Ettenheim strömten.

Ettenheim. Nicht nur für die Ettenheimer, auch für viele Besucher von außerhalb war der Freitag mit seinen drei Programmpunkten ein festeingeplanter Termin im Kalender. "Das Schöne ist, dass diese Events so gut zusammenpassen", erklärt der städtische Wirtschaftsförderer Harald Spengler. "Für Ettenheim ist es eine gute Gelegenheit zu zeigen, was es alles zu bieten hat: vom Wein und lokalen Spezialitäten über den Markt bis hin zu seinen Geschäften."

Das erste Event und zugleich die offizielle Eröffnung des Herbstmarkts ist traditionell das Trotten durch die drei Bürgermeister aus Ettenheim, Ringsheim und Herbolzheim. Der im Urlaub weilende Ettenheimer Rathauschef Bruno Metz wurde dabei dieses Jahr von Ulrike Schmidt vertreten. Auch sie verfügt bereits über Erfahrung im Trotten – wenn auch nicht über so viel wie ihre beiden Partner. Für Heinrich Dixa aus Ringsheim und den diesjährigen Schirmherr Ernst Schilling aus Herbolzheim war es bereits das 14. Trotten im Rahmen des Herbstmarkts. Die beiden sind inzwischen ein eingespieltes Team, nahmen aber Schmidt als "Henne im Korb" gerne mit auf. Während die beiden Herren die Trauben aus dem Bottich schöpften und in die Trotte füllten, drehte Schmidt eifrig an der Kurbel der Pressstange. Dabei ließ sie sich gelegentlich von ein paar Herren aus dem Publikum ablösen, die nicht glauben wollten, wie anstrengend das werden konnte – bis sie selbst die Kurbel drehten. Den gepressten Traubensaft verteilten die Auszubildenden der Stadtverwaltung in Kannen an die wartenden Gäste.

Von dieser anstrengenden Tätigkeit konnten sich die drei Trotter im Anschluss beim zweiten Event, dem Herbstmarkt, erholen und stärken. Das kulinarische Angebot war reichlich, von leckeren Weinen über selbstgemachte Kuchen bis hin zu Kürbissuppe und Flammkuchen. Auch allerlei schöne Dinge zum Kaufen lockten die Besucher: Etwa selbstgebrannte Liköre und Marmeladen, teils auch aus ungewöhnlichen Zutaten wie Feigen, Melonen oder sogar Kartoffeln entstanden. "Die Kartoffelmarmelade mit Früchten, schmeckt vor allem denjenigen, die es nicht ganz so süß mögen", verrät Standbesitzerin Sabine Reichenbach. Am Stand nebenan locken Früchtebrot, Nusszöpfe und Brote aus Dinkel die Besucher. Leckeres verkauft auch Wilhelm Fehrenbacher. Bereits seit seinem neunten Lebensjahr, seit sein Vater ihm seinen ersten Bienenstock schenkte, ist er als Imker tätig. Die Imkerei macht ihm Freude und sein Honig ist ausgezeichnet. Doch nicht nur Leckereien, auch verschiedene Näh- und Strickarbeiten wie Socken, Taschen oder Lesepulte, etwa von der Sozialen Nähgruppe Ettenheim hat der Markt zu bieten. Besonders beliebt, auch außerhalb des Markts: Stoffhühner. "Inzwischen hat vermutlich jedes Haus in Ettenheim eines", verrät ein Mitglied der Nähgruppe lachend.

Wem der Bummel an den Ständen nicht reichte, für den ging es im Anschluss beim Mondscheinkauf weiter. Bis 23 Uhr konnten die Besucher nach Herzenslust durch die Geschäfte Ettenheims bummeln und sich für den kommenden Herbst eindecken. Für die richtige Shoppinglaune sorgte dabei ab 20 Uhr Dominik Büchele mit seiner Band "Umleitung". Der einstige Dritte bei "Deutschland sucht den Superstar" stammt zwar aus Kappel, ging aber immerhin in Ettenheim zur Schule, verrät Harald Spengler augenzwinkernd.