Hatten augenscheinlich viel Spaß bei der Vernissage (von links): Sebastian Wehrle mit seiner Freundin Sandra, Gerhard und Simone Grafmüller und Marion Bekker. Foto: Decoux-Kone

Sebastian Wehrle zeigt seine Fotografien in der Metzgerei Grafmüller / Statement zur Heimat

Fotograf Sebastian Wehrle hat in Ettenheim bleibenden Eindruck hinterlassen: Im Rahmen von "Kleine Reihe – Große Kunst" zeigt er seine Porträtfotografien, die schon länger von sich reden machten.

Ettenheim. Der Fotograf setzt traditionelle Trachten mit spektakulär geschminkten und zum Teil tätowierten Models perfekt in Szene. Damit zeigt er nicht nur, wie wertvoll Brauchtum für ihn ist, sondern gibt ein klares Statement zu seiner Heimat ab.

Zu sehen sind die sieben großformatigen Porträts auf Leinwand in der Metzgerei Grafmüller. Was passt besser in eine hier verwurzelte Metzgerei als das Thema Schwarzwald? Dass es zur Ausstellung mit Wehrle in den Räumen der Metzgerei gekommen ist, dazu hatten Simone und Gerhard Grafmüller einiges beigetragen. Die Kunst sollte eine Verbindung zum Schwarzwald haben, betonte Simone Grafmüller und hat sich mit ihrer Anfrage an den in Freiamt lebenden Fotografen gewandt, der sofort seine Teilnahme zugesagt habe. "Dass wir beide aus Freiamt kommen, macht die Symbiose noch perfekter", so Simone Grafmüller. Vor allem das Bild, das ein Model mit einer Hornkappe zeigt, habe eine besondere Anziehungskraft auf sie: "Meine Schwiegermutter hat in dieser schwarzen Markgräflertracht geheiratet."

Wehrle kommt selbst aus dem Handwerk. Als gelernter Ofensetzermeister hat er sein Geld verdient, bis er eine Reise machte und sein Faible für die Fotografie entdeckte. Nach der Tour mit dem Fahrrad von Los Angeles nach Peru und einer kleinen Runde in Asien widmete er sich ganz der Fotografie. Der Reiz, der vom Licht und einer schönen Situation ausgeht, ist das, was ihn antreibe. Neben der Landschaftsfotografie ist er auch als Hochzeitsfotograf unterwegs.

Die Idee mit den Gesichtern in Schwarzwaldtrachten entstand auch während einer Reise. Es sei vor allem die Kombination aus Tradition und Moderne, die seine Trachtenbilder auszeichnet. Die Bilder sind modern und haben so gar nichts Verstaubtes.

Nach der offiziellen Eröffnung, bei der Wehrle verriet, dass er bereits an einer neuen Aktion mit dem Titel "Projekt Q" arbeitet, lud das Ehepaar Grafmüller inmitten der Trachtenbilder zu einem Imbiss mit Schwarzwälder Schinkenspeck ein.

Die Ausstellung ist während der Geschäftszeiten der Metzgerei bis zum 16. Juli zu sehen.