Die Altdorfer Bürger zeigten am Samstag großes Interesse an dem Vortrag der Studenten. Foto: Decoux-Kone

Bachelor-Absolventen präsentieren Vorschläge, die Altdorf attraktiver machen sollen

Auf großes Interesse ist am Samstag die Präsentation zur künftigen Altdorfer Ortsentwicklung gestoßen. Nahezu 80 Bürger hatten sich eingefunden, um die Studienergebnisse einer Nürtinger Studentengruppe zu erfahren.

Altdorf. Auf acht Schautafeln stellten die Bachelor-Absolventen der Nürtinger Hochschule für Wirtschaft und Verkehr (HfWV) ihre Untersuchungen dar. In neun Arbeitsgruppen waren sie mehrfach zur Bestandsaufnahme vor Ort gewesen, um Vorschläge für eine künftige Dorfentwicklung zu erarbeiten. Einige Studenten erläuterten die Ergebnisse gemeisam mit ihrem betreuenden Professor Robin Ganser.

Zugrunde lag, dass Altdorf mit seiner Rheintal-Lage in naturnahem Raum, aber auch der Nähe zu Ettenheim punkten könnte. Als negativ wurde unter anderem erkannt, dass es bislang "harte Übergänge" zwischen öffentlichen und privaten Räumen gäbe.

Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, solle man Straßenräume barrierefrei gestalten, Grünbereiche vernetzen und öffentliche Räume schaffen. So schlugen die Studenten vor, den Kapuzinergraben im Ort wieder zu "entdolen", das Rathaus sichtbarer zu machen, Grünbereiche zu schaffen und vernetzen, Ortseingänge als Eingangstore zu gestalten, den Schloßgarten für die Bevölkerung zugänglich zu machen und ein Radwegenetz aufzubauen.

Dabei hatten die Studenten bewusst die aktuellen Eigentumsverhältnisse ausgespart. Viele der angesprochenen Flächen sind in Privatbesitz, was die Umsetzung mancher Ideen nicht einfach macht.

Mehrere Gruppen hatten zur maßvollen baulichen Weiterentwicklung insbesondere in der "Steinröhre" und der "Geige" verschiedene Modelle entwickelt, mit kleinen Grundstücken, viel Freiraum und teils auch in Mischgebieten mit Gewerbe.

Doch zuerst sollten Baulücken innerorts geschlossen werden, im Römerviertel sei eine Nachverdichtung möglich – all das mit bewusster Besitzer-Problematik. Ganser erklärte: "Wir haben uns da erst mal ein paar planerische Freiheiten genommen, ohne reale Einschränkungen."

Ideen gibt es auch zur Verkehrsplanung

Touristisch könnte Altdorf aber auch durch Märkte oder einem Weinlehrpfad attraktiver werden.

Auch zur Verkehrsplanung hatten die Studenten Ideen entwickelt. Etwa eine niveaugleiche Eugen-Lacroix-Straße ohne Fußgängerweg und Parkplätze mit entsprechend nötiger Geschwindigkeitsreduzierung sowie eine niveaugleiche Umgestaltung des Ortskerns.

Einige Bürger machten auf die noch immer in Ferne stehende Verlegung der B 3 oder die Abhängigkeiten von privaten Grundstücksbesitzern aufmerksam. Ansonsten nahmen sie die Vorschläge mit Interesse zur Kenntnis.

"Wir haben jetzt eine Grundlage für den Ortschaftsrat, nach Sichtung der Vorschläge ein Konzept zu entwickeln und zu schauen, was geht und was nicht", sagte Ortsvorsteher Michael Biehler. Erste Forderungen nach einer Bürgerversammlung beschied er mit der Möglichkeit, Ortschaftsratssitzungen zur Frageviertelstunde besuchen zu können. Die Kosten für das Projekt hatte ein Altdorfer Bürger übernommen, der ungenannt bleiben will.

INFO

Zum Nachlesen

Die Präsentation der Nürtinger Studenten ist vorläufig nicht über das Internet abrufbar. Wer dennoch Interesse an den Ergebnissen der Studie hat, kann sich im Rathaus kundig machen oder mit Kostenbeitrag eine CD anfertigen lassen, auf der alle Ergebnisse enthalten sind.