Mit acht Jahren die jüngste Konzertpianistin in Ettenheim: Tabea Dewald Foto: Masson

Nachwuchs-Pianisten der Städtischen Musikschule Lahr überzeugen im Ettenheimer Bürgersaal

Ettenheim (mm). Normalerweise üben sie im Verborgenen. Doch fünf Klavierschüler der Städtischen Musikschule Lahr brachten nun bei einem kleinen Konzert im Ettenheimer Bürgersaal öffentlich zu Gehör, dass sie allesamt wahrlich keine Anfänger am Flügel mehr sind.

Die achtjährige Tabea Dewald aus Lahr, die jüngste Pianistin, machte den Anfang mit zwei langsameren Stücken von Cornelius Gurlitt, dem zweiten Satz aus Beethovens munterer Sonatina, Tschaikowskys melancholischem altfranzösischem Lied und einer von Carl Albert Löschhorns lebhaften Etüden. Dabei überspielte Tabea ihr verständliches Lampenfieber souverän und hoch konzentriert, erntete verdienten Applaus.

Der zwölfjährige Jakob Reuter aus Altenheim zeigte sich mit zwei teils sehr temporeichen Sätzen aus Jenó Takács "Sonatina Opus 34" und Reinhold Glières "Danse des Baldins" nicht minder sicher. Die elfjährige Sophia Faißt aus Schuttertal begeisterte mit Chopins romantischer Polonaise g-Moll, Glières Walzer und Nikolas Economous besinnlichen "Träumereien aus Kinderlaunen", ebenfalls schon sehr ausdrucksstark dargeboten.

Klavierlehrerin Swetlana Haensel hatte ihren Nachwuchs auf den öffentlichen Auftritt vorbereitet: "Fehlerfrei spielen reicht nicht." Musik fange da an, wo die Sprache aufhörte, und das sei eine höchst emotionale Sache. So hatte sie ihre Klavier-Elèven nun noch mal extra aufgefordert: "Seid mutig beim Vortragen!"

Das waren sie allesamt. Mit dem 13-jährigen Albert Vetter aus Kippenheim präsentierte sich ein schon sehr fortgeschrittener, ausdrucksvoller Jung-Pianist quer durch Musikepochen mit Mikhail Glinkas Nocturne "La Separation", höchst fingerfertig mit Jaroslav Jezeks rasantem "Bugatti-Step" und zum Kontrast noch mit Beethovens quirligem Rondo C-Dur. Die 15-jährige Anna-Lena Faißt (die Schwester von Sophia) begeisterte klassisch mit dem ersten höchst temporeichen Satz aus der Haydn-Sonate in F-Dur, Francis Poulencs "Improvisation Nr. 7", Glières melancholischer "Nocturne Nr. 2" und zum Abschluss mit Felix Mendelssohn-Bartholdys ausdrucksstarkem, tempogeladenem Rondo Capriccioso.

Stolz zeigte sich Lehrerin Haensel über die Leistungen des Nachwuchses. Im Februar steht die Beteiligung am Wettbewerb "Jugend musiziert" an – auf regionaler und vielleicht höheren Ebenen.