Ewald Knobel von der beauftragten Baufirma zeigte den Anwohnern auf einem Plan, in welcher Reihenfolge die Arbeiten angepackt werden. Foto: Decoux-Kone

Planer stellen Arbeiten am Kirchberg vor / Bürger müssen sich auf monatelange Baustelle einrichten

Der Kirchberg wird in den nächsten Monaten zur Baustelle. Bei einem Treffen mit den Planern sind die Anwohner darüber informiert worden, was auf sie zukommt.

Münchweier. Was geschieht wo, wie und weshalb bei der Sanierung der Kirchberg- Straße? Um solche Fragen zu beantworten, hatte Ortsvorsteherin Charlotte Götz die Anwohner zum Treff vor dem Rathaus eingeladen. Weil nun der erste Sanierungsabschnitt in Angriff genommen wird, hatte sie Stephan Lang vom planenden Ingenieurbüro Wald und Corbe, Bauleiter Ewald Knobel von der Baufirma Knobel und Tiefbau-Fachbereichsleiter Udo Schneider dazugebeten.

Im ersten Bauabschnitt, der am gestrigen Mittwoch begonnen hat, wird vom Gasthaus Rebstock hinauf bis zur Höhe des Rathauses gebuddelt, um sanierungsbedürftige Abwasserkanäle im neuen Trennsystem unter die Erde zu bringen, so Schneider. Montags bis donnerstags von 7 bis 17 Uhr, freitags wird um 14.30 Uhr übers Wochenende Schluss gemacht. Abschnittweise wird bis Ende Juli ohne Bauferien gearbeitet, wobei es den betroffenen Anwohnern ermöglicht werden soll, trotzdem, so weit es geht, ihre eigenen Grundstücke noch ansteuern zu können.

Anschließend werden die Gräben aufgeschüttet und erst mal provisorisch befestigt, wird der 50 Meter lange erste Abschnitt wieder normal befahrbar sein. Dann wird von August bis September im nördlich folgenden zweiten Bauabschnitt weiter gegraben.

Erst wenn die Kanalisation auf der ganzen Strecke komplett verlegt ist, wird ein neuer, durchgehender Pflasterbelag ohne Bürgersteige aufgebracht. Ob das auch im zweiten Bauabschnitt so geschieht oder asphaltiert wird, ist noch nicht entschieden. Ende November sollen, wenn alles klappt, rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt die beiden Bauabschnitte des Kirchbergs in neuem Glanz erstrahlen.

23 Anlieger hatten sich zum Info-Treff eingefunden und Detailfragen mitgebracht. Etwa zu späteren "Verdichtungsmaßnahmen" mit Rüttlern, weil das Auswirkungen auf alte Fachwerkgebäude haben könnte. Die sind mit ihren Außenfassaden schon per Fotos "beweisgesichert", falls es zu Schäden käme. Wer solche auch im Inneren seines Hauses befürchtet, müsste dort separat den aktuellen Zustand dokumentieren lassen.

Wegen des Kanal-Trennsystems werden künftig zwei kostenpflichtige Schächte pro Grundstück nötig, wenn sie im Straßenbereich liegen. Götz bat darum, bei allen Fragen den direkten Weg zur Bauleitung zu suchen. Die ist künftig auf einem wöchentlichen Jour-Fix (voraussichtlich mittwochs) vor Ort an der Baustelle anzutreffen und dort auch für Bürger ansprechbar. Aber auch die Ortsverwaltung sei weiter offen für Fragen oder Probleme.

Der Betrieb von zwei betroffenen Gasthäusern soll möglichst wenig beeinträchtigt werden, war bei dem Termin zu erfahren. Auch auf unterirdisch verlaufende Wasseradern, die zum Beispiel den bisherigen Rathausbrunnen speisen, will man Rücksicht nehmen, sie notfalls einfassen, versprach Schneider. Dazu müsse man aber erst mal sehen, was die Grabungen zutage bringen.

INFO

Trennsystem

Die Mischwasserkanalisation am Kirchberg muss erneuert werden, teilt die Stadt mit. Dabei sei eine Sanierung wegen des schlechten Zustands der alten Leitungen nicht möglich – neue müssten her. Im Generalentwässerungsplan ist der Umbau vom derzeitigen Misch- auf ein Trennsystem – getrennte Schmutz- und Regenwasserkanäle – vorgesehen. Begonnen wird deshalb mit dem Umbau der schadhaften Kanalleitungen in ein Trennsystem.