Ortschaftsrat: Weiter keine Lösung für Eugen-Lacroix-Straße / Hallen-Neubau genießt weiter Priorität

Altdorf. Viel Redebedarf hat der Ortschaftsrat nach der Sommerpause gehabt. Die öffentliche Sitzung dauerte fast dreieinhalb Stunden. Die Zuhörer mussten deshalb Sitzfleisch mitbringen, bevor die Verkehrssituation in der Eugen Lacroix-Straße, weswegen ein Großteil gekommen war, gegen Ende der Beratung aufgerufen wurde.

Neues gab es allerdings nicht. Klare Lösungsansätze, um die Verhältnisse des innerörtlichen Nadelöhrs zu verbessern, sind nicht vorhanden. Interessant allerdings das Ergebnis der vom 10. bis 25. Juli erfolgten Verkehrszählung: Demnach passieren täglich 2500 Fahrzeuge die Straße. Davon halten sich knapp 400 nicht an das vorgegebene Tempolimit von 30 Stundenkilometern. Ortsvorsteher Michael Biehler informierte darüber, dass nach dem mittlerweile erfolgten Aufbau der neuen Laternen in der Straße jetzt die Parkverbotsschilder aufgebaut werden. Dass dadurch jedoch das Verkehrsproblem gelöst wird, ist höchst umstritten.

Laut Verkehrsexperten kann sich danach der Anteil der Raser erhöhen. Nach Ansicht von Christoph Biehler (CDU) kann die Eugen-Lacroix-Straße nicht losgelöst vom restlichen Straßennetz gesehen werden. Auf seinen Vorschlag hin soll deshalb nächstes Jahr für den Gesamtort ein Verkehrskonzept durch einen Sachverständigen erstellt werden.

Mit den von der Stadtverwaltung vorgelegten Plakatierungsrichtlinen konnte sich der Rat nicht anfreunden. "Mir fehlt die Hintergrundinformation. Bei wortgenauer Auslegung wäre es schwierig bis unmöglich eine vernünftige und wirksame Plakatierung zu bewerkstelligen", so Andreas Kremer (SPD). Die Beschlussfassung wurde auf Oktober vertagt.

Die Erweiterung des Gewerbegebiets "Süße Matten" erfordert die Verlegung des Mattengrabens. Für die Planung der Verlegung sind überplanmäßige Mittel von 75 000 Euro notwendig. Kremer erinnerte daran, dass das Gebiet nur erschlossen werden soll, wenn entsprechender Bedarf bestehe. Der sei da, bestätigte der Ortsvorsteher. Dem Vergabevorschlag an das Büro Zink und dem Deckungsvorschlag stimmte der Rat einstimmig zu.

Biehler informierte darüber, dass die Umrankbrücke vom Denkmalschutz unter die Lupe genommen wird. Mittel zur Brückensanierung in der vorhandenen Breite sind im Haushalt vorhanden. In Verbindung mit dem geplanten Neubaugebiet "Giersbühl" steht jetzt allerdings die Verbreiterung der Brücke für einen Begegnungsverkehr im Gespräch. Seitens der Denkmalbehörde steht der Aufdimensionierung der Brücke nichts im Wege. Die technische Möglichkeit soll vom Tiefbauamt geprüft werden. Unstrittig ist die Verbreiterung in der Ratsrunde nicht. Bei der Finanzberatung für 2018 sprach sich nur die Hälfte der Mitglieder für die Aufnahme von notwendigen Mehrkosten aus.

Erste Priorität bei den Haushaltsanmeldungen hat weiter der Hallen-Neubau. Platz zwei nimmt die Schulhaussanierung ein, gefolgt von der Brücke und Straße am Umrank. Auf Antrag der SPD-Fraktion wurde die Gestaltung der Freiflächen des Friedhofs mit einfachen Bänken und Blumenkübeln neu in den Katalog aufgenommen.

Vielleicht tut sich doch noch etwas in Sachen Kreisverkehr beim Knoten B 3/Orschweirer Straße. Auf Anfrage einer Bürgerin teilte Ortsvorsteher Biehler mit, dass bei einem kürzlichen Behördengespräch die Verringerung des eigentlichen Kreisel-Standardmaßes nicht von vornherein ausgeschlossen worden sei. Falls das Regierungspräsidium mitspiele, sei der vielfach geforderte Kreisverkehr doch noch nicht vom Tisch.