Bernd Grundmann hat mehrere Ziele: Unter anderem will er den Fahrern "das Naturerlebnis unserer Heimat näherbringen". Fotos: TG Altdorf Foto: Lahrer Zeitung

Vereinsleben: Viele Veränderungen beim Radsport der TG Altdorf / Auch die "heilige Kuh" wird reformiert

Vieles neu bei der Radsportabteilung der TG Altdorf: Bernd Grundmann tritt in die Fußstapfen von Bernhard Duffner – und hat bereits einiges umgekrempelt. Auch das Aushängeschild, der Radwandertag, erfährt grundlegende Änderungen.

Altdorf. Bernd Grundmann ist noch nicht lange bei der Turngemeinde engagiert. Immer mal wieder ist er bei der MTB-Trophy mitgefahren, half ab und an bei der Organisation mit. "Der Kontakt zur TG bestand bis vor einigen Monaten vor allem über meine drei Kinder, die in verschiedenen Abteilungen aktiv sind", sagt der 48-Jährige. Bis die Nachricht kam, dass Bernhard Duffner nach mehr als 30 Jahren an vorderster Front kürzertreten und den Radwandertag in jüngere Hände legen wolle. Es brauchte nur eines kurzen Gesprächs – und Grundmann war mittendrin.

Lange überlegen habe der passionierte Mountainbiker nicht müssen: "In mir war sehr schnell der Gedanke gereift, den Radsport in der Region rund um Ettenheim noch attraktiver zu gestalten. Ich will dabei helfen, die Veranstaltungen der TG auf ganz neue Füße zu stellen", so Grundmanns ambitioniertes Vorhaben. Er ist sich sicher: "Bernhard Duffner hat lange Jahre mit viel Begeisterung gewirkt, doch jetzt ist es an der Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden, moderner und rockiger zu werden."

Ideen dazu hat der technische Angestellte im öffentlichen Dienst einige. So wurden bereits mehrere neue Gruppen aus der Taufe gehoben. Bei den "MTB-Rookies" werden Kinder und Jugendliche von elf bis 15 Jahren auf wöchentlichen Ausfahrten und Technikübungen an den Sport herangeführt. Bei den "MTB-Ladies" sind Frauen unter sich. "Das", sagt Grundmann, "heißt aber nicht, dass die Trails weich gespült sind." Selbiges gilt für die aktiven Biker, die immer mittwochs und samstags gemeinsam mit einer Gruppe aus Herbolzheim auf den Straßen und Wegen der Region unterwegs sind. Zudem warten Workshops und Vorträge rund ums Rad auf Mitglieder und solche, die es vielleicht noch werden wollen.

Grundmann will "mehr Möglichkeiten für gemeinsame Touren anbieten, die Bewegung und die sportlichen Aspekte des Radfahrens fördern und das Naturerlebnis unserer Heimat näherbringen". Dass es dabei zu Disharmonie kommen könnte mit anderen Nutzern des Waldes – wo Mountainbiker vorzugsweise ihrem Hobby frönen –, glaubt der 48-Jährige indes nicht: "Ich bin seit Jahren mit dem Mountainbike in der Region unterwegs und hatte noch nie ein negatives Erlebnis." Das Zauberwort laute: Toleranz. "So lange sich alle Seiten mit Respekt und Rücksichtnahme begegnen, sehe ich da überhaupt keine Probleme", sagt Grundmann.

Ob neben den regelmäßigen Touren auch die Umstrukturierungen in der Radsportabteilung der Turngemeinde reibungslos über die Bühne gehen, hängt wohl vor allem davon ab, wie die Neugestaltung des Radwandertags bei Helfern und Teilnehmern ankommt. Denn auch die "heilige Kuh" der TG, die in den vergangenen Jahrzehnten über die Orts- und Kreisgrenzen hinaus großes Renommee erworben hat, erwartet in diesem Jahr eine kleine Reform – angefangen bei der Bezeichnung: "Wir haben uns schon einen neuen Namen für den Radwandertag einfallen lassen", berichtet Grundmann. Preisgeben will er ihn aber noch nicht. Das soll gemeinsam mit der Vorstellung des neuen Logos, an dem derzeit noch die Grafiker tüfteln, passieren. Inhaltlich hingegen weiß der Organisator schon von einigen Änderungen zu berichten. So wird es bei den Mountainbikern neben den Touren für Individualisten künftig auch drei geführte geben: "Lokale Guides werden den Teilnehmern auf unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen unsere Region vorstellen", erklärt Grundmann und verspricht: "Alle Strecken sind neu." Auch das Angebot für Familien wurde überarbeitet. So wartet in diesem Jahr erstmals ein speziell für Kinder entwickelter Parcours in der Rheinebene, während hoch oben auf dem Geisberg eine gemeinsame Verpflegungsstation mit warmen Mahlzeiten aufgebaut wird. Dort treffen die Mountainbiker auf die Rennradler. Um Letztere kümmert sich 2017 erstmals Marius Goth. Grundmann verspricht: "Auch er hat zwei tolle, landschaftlich hoch interessante Strecken im Programm."

All diese Pläne machen vor allem eines deutlich: Dem neuen Mann in der Altdorfer Radsportabteilung ist ein breites Angebot für alle Leistungsklassen und Altersgruppen wichtig. "Die Stadt Ettenheim wächst ständig. In immer neue Baugebiete ziehen vor allem junge Familien. Denen muss man als Verein etwas bieten."

Workshop Fahrradtechnik – Grundlagen: Mittwoch, 11. Januar, von 18.30 bis 20 Uhr bei Radhaus Schulz, Friedrichstraße 54 in Ettenheim

Vortrag GPS-Outdoornavigation: Dienstag, 17. Januar, von 19 bis 22 Uhr im Altdorfer Rathaus

Workshop Fahrradtechnik – Technik: Mittwoch, 8. Februar, von 18.30 bis 20 Uhr bei Radhaus Schulz

Workshop "MTB Ladies" – Werkstatt: Montag, 13. März, von 19 bis 21 Uhr bei Radhaus Schulz

MTB-Wochenende: von Freitag bis Sonntag, 5. bis 7. Mai, auf einer Hütte des Deutschen Alpenvereins bei Le Hohwald (Elsass)

Radwandertag: Sonntag, 17. September

MTB-Before-Christmas-Party-Ride: Mittwoch, 13. Dezember, von 16.30 bis 20 Uhr, Radhaus Schulz