Die Freiburger Künstlerin Lizzi Zebisch (Mitte) erklärt Regine Staudenmeyer-Türck, wie das Gemälde – eines ihrer ersten Werke – entstanden ist. Ihr guter Freund Kurt Bildstein (rechts) war den ganzen Abend mit dabei. Fotos: Werner Foto: Lahrer Zeitung

Vernissage: Lizzi Zebisch malt zu Bach, Haydn und Co. / Ausstellung in der "kleinen Galerie" noch bis 19. April

Künstlerin Lizzi Zebisch hat am Donnerstag ihre Ausstellung "Malerei" in den Räumen der "kleinen Galerie" ausgestellt. Das Besondere: Ihre Bilder malt sie zur Musik von Bach, Haydn und Mozart.

Ettenheim. Dichtes Gedränge herrscht in der Galerie, die Besucher unterhalten sich angeregt miteinander. Als die Frei burger Künstlerin Zebisch und ihr Jugendfreund Kurt Bildstein in die Mitte des Raums treten, wird es auf einmal ganz still – die beiden Künstler eröffnen die Ausstellung.

"Die Spontaneität und das Temperament, das sich in deinen Bildern widerspiegelt – so kenne ich dich gar nicht", sagt Bildstein lachend zu Zebisch. Zu ihm sei sie immer "ganz vornehm". Die beiden haben sich 1950 an der Kunstakademie in Freiburg kennengelernt. "Dann haben wir uns 65 Jahre lang aus den Augen verloren", so der Galerie-Mitbetreiber. Vor vier Jahren haben sie sich wieder getroffen.

"Malen ist der schönste Beruf, den es gibt", sagt Zebisch über ihre Liebe zur Kunst. Das Besondere an ihren Werken ist, dass sie zu Musik malt. Die Stimmung, die sie beim Hören von Bach, Haydn oder Scarlatti empfindet, drückt sich in ihren Bildern aus. Diese haben alle eines gemeinsam: kraftvolle Farben, die mit ihren Formen und Kompositionen die Fantasie des Betrachters anregen sollen.

Mit einem Glas Sekt in der Hand machen sich die vielen Besucher neugierig auf den Weg, um die Werke zu betrachten. Ingrid Jespersen ist von der Kunst ganz angetan: "Mir gefallen das Bildhafte und die Farbenzusammenstellung", sagt sie.

Obwohl Zebisch vor dem Malen eine klare Vorstellung davon habe, was entstehen soll, komme jedes mal etwas völlig anderes dabei raus. Malen sei ein Prozess, bei dem ein Strich den nächsten fordere, und eine Farbe die nächste.

"Ich liebe alle Farben, aber im Moment ist Gelb mein Favorit", verrät sie auf Nachfrage. Das könne sich aber auch bald wieder ändern. Deshalb gebe sie ihren Bildern keine Titel, weil sie je nach Stimmung jedes mal etwas anderes darin sehe.

Ihr Anspruch sei es, die Freude, die sie beim Malen empfinde, nach außen zu tragen. Bei Künstler-Kollegin Regine Staudenmeyer-Türck, wie Bildstein in der "kleinen Galerie" engagiert, kommt diese Freude offensichtlich an: "Die Werke strahlen eine unheimliche Energie aus, und die Farbkontraste fügen sich in ihrer Wildheit auf eine logische Art zusammen."

Schnell wird deutlich, woher die Energie, die in Zebischs Bildern steckt, kommt. Die 86-Jährige erzählt, sie höre manchmal so laut Musik, dass die Nachbarn sich beschweren. "Einen Bach richtig donnern zu lassen – traumhaft." Zebisch verrät, wie sie sich jung und fit hält: "Zwei Gläser Wein am Tag, zum Essen", sagt die Künstlerin schmunzelnd. Ihre Werke sind noch bis 19. April in der Rohanstraße 4 zu sehen.