Fünf Mütter stehen vor dem unfertigen Anbau der Kindertagesstätte Wallburg. Die dortige Baustelle, die kein Ende nehmen will, bereitet ihnen keine Freude. Foto: Masson

An der Kindertagesstätte Wallburg geht es nur schleppend voran

Wallburg. Ortsvorsteher Manfred Schöpf war nicht amüsiert, als er seinem Ortschaftsrat berichten musste, dass es noch immer Probleme mit der Fertigstellung des Kindertagesstätten-Anbaus gibt. Der war vor einem Jahr begonnen worden und wäre nach dem Bauzeitplan, den Schöpf bildlich an die Wand warf, schon Ende November zur "Endreinigung" und Übergabe fällig gewesen.

Davon kann jedoch keine Rede sein. Immer wieder hatten Firmen bei einzelnen Gewerken des immerhin 160 000 Euro teuren Projekts Zeitpläne nicht eingehalten, gelegentlich auch gepfuscht. Ettenheims Stadtbaumeister Maximilian Bauch bestätigte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass es "ein Trauerspiel" sei, was auf der Dauerbaustelle alles schon schiefgelaufen ist. Offensichtlich seien alle Handwerker gut beschäftigt, aber eben auf anderen Baustellen. Daher sei auch Architekt Franz-Josef Henninger als vom katholischen Kita-Träger beauftragter Bauleiter mit immer neuen Verzögerungen konfrontiert worden, die nach einem halben Zusatzjahr immer noch andauern. Schöpf hat die Dauerbaustelle vor einem Monat in Augenschein genommen und sei "etwas erschrocken" gewesen. Da waren falsche Türen eingebaut, Lampen unsachgemäß aufgehängt, Unsauberkeiten bei Bodenbelägen trotz Nachbesserungen festzustellen.

Fünf zur Ortschaftsratssitzung erschienene und ebenfalls wenig erfreute Mütter setzten in der Fragestunde noch eins drauf. Just am vorigen Wochenende sei der Kita- Eingangsbereich neu teilgepflastert worden. Ein damit beauftragter Subunternehmer habe zwar samstags mal gearbeitet, zum Normalbetrieb der Kita am Montag jedoch eine gefährliche, unaufgeräumte Baustelle hinterlassen, mit verstreuten Pflastersteinen und einem kaputten Bauzaun, der im Eingangsbereich abgelegt wurde. Die Eltern erklärten, dass die Situation nicht mehr hinnehmbar sei, da nun seit einem ganzen Jahr der Kita-Betrieb nur sehr eingeschränkt laufen könne. Es dürfe auch nicht sein, dass das Betreuungspersonal nebenher noch für Aufräumarbeiten und Sicherheit auf der Baustelle sorgen müsse.

Schöpf hatte vollstes Verständnis: "Das ist wirklich keine schöne Geschichte." Schon vor einem Monat habe er angesichts der lähmenden "Baufortschritte" nur noch gedacht, dass das nicht wahr sein könne. Der schon drei Mal verschobene feierliche Übergabetermin des Anbaus soll nun am 23. Juni stattfinden. "Dieses Jahr", bestätigte Schöpf sarkastisch.

Besonders hat die Eltern auch geärgert, dass der gesetzlich vorgeschriebene Anbau für keine Kapazitätserweiterung sorgt. Melanie Johner sprach für alle: "Wir bräuchten eigentlich eine neue Gruppe, es gibt Wartelisten." Das sei auch in weiteren Ettenheimer Kitas nicht anders, denn auch da müssten manche Eltern auf Plätze für ihre Kinder warten.