Vortrag: Drei Referenten beleuchten im Bürgersaal das Thema Kopfschmerzen
Drei Referenten haben auf Einladung des Netzwerks Gesundheit und der Volkshochschule über Kopfschmerzen gesprochen. In einem vollen Bürgersaal wurde das Thema – wie üblich bei der Vortragsreihe – aus mehreren Blickwinkeln betrachtet.
Ettenheim. Ingo Schilk, Chefarzt der Klinik für Schmerztherapie und Leiter des Schmerzzentrums im Ettenheimer Krankenhaus, Klaus Schneiderchen, Facharzt für Neurologie, sowie Herbert Windschall, assistiert von Martin Pfeiffer, von der Physiotherapie-Abteilung am Ettenheimer Klinikum, legten ihre medizinische Herangehensweise, Erfahrungen und Therapie-Möglichkeiten dar. Dass der Kopfschmerz ein weit verbreitetes Phänomen ist, das quer durch alle Altersschichten die Lebensqualität der Menschen einschränkt, zeigte nicht zuletzt der ungewohnt hohe Anteil an jüngeren Besuchern.
Wie komplex das Thema für die behandelnden Ärzte ist, machte Schneiderchen als erster Referent schnell deutlich: Die Ursachen für die meisten Kopfschmerzen seien nicht bekannt. Zudem seien Kopfschmerzen nicht gleich Kopfschmerzen. Es gebe 250 Arten. Die häufigste: Migräne.
Die Ursachen könnten orthopädischer Natur sein, Infektionskrankheiten ebenso dafür verantwortlich sein wie Blutungen, Schlafstörungen falsche Ernährung, Alkohol und Tumore. Die Diagnostik verlange idealerweise eine ganzheitliche Behandlung, in die der Hausarzt, der Neurologe, der Schmerzspezialist, der Naturheilkundler und der Physiotherapeut einbezogen sein sollten.
Wie die Physiotherapie sowohl bei der Vorbeugung als auch bei akutem Leiden Abhilfe schaffen könne, zeigte Windschall mit allgemeinen Erklärungen und konkreten Übungen auf. Er erläuterte die Wirkung der Übungen, sein Mitarbeiter machte sie dem eifrig mitgehenden Auditorium vor. Windschall bestätigte, was alle drei Referenten mehrfach betonten: die Wichtigkeit von Ausdauersport wie Nordic Walking, Joggen, Schwimmen (nicht Brustschwimmen) und Radfahren.
Schmerztherapeut Schilk unterschied zwischen Migräne (halbseitig) und Spannungskopfschmerz ("Schraubzwinge" um den ganzen Kopf). Er zeigte die verschiedenen Stadien der Migräne und ihre bekannten Begleiterscheinungen auf: die Vorphase (mit Müdigkeit, Reizbarkeit, Heißhunger, Harndrang), die Aura, die nicht alle Migräne-Patienten durchleiden, die Art der Schmerzen und ihre Begleitsymptome und die Erholungsphase. Bei der Behandlung könne man auf Schmerzmittel sowie auf Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen zurückgreifen. Bei den Spannungskopfschmerzen würden Schmerzmittel, Pfefferminzöl, Antidepressiva sowie ebenfalls Entspannung und Bewegung helfen.
