Gnadenfrist für die Münchgrundhalle: Nachdem der Stadt weitere Zuschüsse für einen Neubau versagt wurden, wird sie noch etwas länger als gedacht Heimat für die Altdorfer Vereine sein. Foto: Archiv: Decoux-Kone

Auch aus dem Sportstätten-Förderprogramm fließen keine Mittel nach Altdorf

Zweites Nein aus Stuttgart: Auf den negativen ELR-Bescheid folgt nun die Absage beim Förderprogramm für Sportstätten. Bürgermeister Bruno Metz will nicht hadern, sondern beim Projekt Hallen-Neubau "alle Konzentration auf nächstes Jahr richten".

Altdorf. Null aus zwei – so lässt sich die bisherige Ausbeute der Altdorfer beim Ringen um Subventionen für einen Ersatz der in die Jahre gekommene Münchgrundhalle zusammenfassen. Dafür sind Gesamtkosten von gut 3,4 Millionen Euro einkalkuliert. Im besten Fall – so lautet die Rechnung, die man im Ettenheimer Rathaus aufgemacht hatte – sollten Gelder aus drei Fördertöpfen fließen: aus dem Ausgleichsstock (500 000 Euro), dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR, 690 000 Euro) und der Förderung des Sportstättenbaus (155 000 Euro).

Weil seit gestern aber klar ist, dass die Deckel der beiden Letzteren für Altdorf (erst mal) zu bleiben, schreibt Metz das Vorhaben für dieses Jahr ab. Zwar entscheidet am Ende der Gemeinderat, wie der Rathauschef gestern auf LZ-Nachfrage betonte. "Doch kann ich unter diesen Umständen nur dafür plädieren, die Maßnahme zu verschieben."

Schon als der Stadt Ende März die Mittel aus dem ELR versagt worden waren, hatte Metz klar gemacht, dass eine Verschuldung – die wäre unausweichlich, wollte man das Projekt gänzlich aus eigener Kraft stemmen – für ihn nicht in Frage komme. Und schon damals hatte der Bürgermeister einen Domino-Effekt vorhergesehen, der nun tatsächlich eingetreten ist: Der Erfolg beziehungsweise Nichterfolg bei der Fachförderung hat oft Signalwirkung auf die anderen Zuschussprogramme. So gibt sich Metz nun keinen Illusionen hin: "Auch in Sachen Ausgleichsstock mache ich mir wenig Hoffnung auf einen positiven Bescheid." Hieße am Ende also: null aus drei.

Eine Entwicklung, die das Ettenheimer Stadtoberhaupt nachvollziehen kann: "Es ist den zuständigen Stellen nicht zu verdenken, dass sie sich bei der Mittelvergabe absprechen." Schließlich würde es wenig Sinn machen, Projekten, denen man bereits Zuschüsse zugesagt hat, weitere zu verwehren, um sie dann in Ettenheim zu parken.

Die gute Nachricht: "Nach allem, was man so hört", sagt Metz, ohne genauer auf seine Gesprächspartner einzugehen, "haben wir nächstes Jahr gute Chancen, bei der Zuschussvergabe nicht leer auszugehen." Manchem Verein scheint die Verzögerung nicht ungelegen zu kommen. Metz: "Eine Zunft hat bei mir schon angefragt, ob sie in der Münchgrundhalle noch ein Narrentreffen planen könnten. Denen habe ich jetzt signalisiert: Macht ruhig!"