Die Zukunft des Ettenheimer Krankenhauses ist bis auf Weiteres gesichert, stellte Bruno Metz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats fest. Foto: Archiv: Schabel

Bürgermeister gibt beim Krankenhaus Entwarnung / Wachsamkeit sei aber geboten

Ettenheim. Die Frageviertelstunde zu Beginn der Gemeinderatsitzung am Dienstag nutzte ein Bürger dazu, sich bei Bruno Metz nach den Zukunftschancen des Ettenheimer Krankenhauses zu erkundigen. Er griff einem ohnehin in der Tagesordnung vorgesehenen Bericht des Bürgermeisters zur Lage des Klinikums voraus.

Metz, Kreisrat und Mitglied im Krankenhaus-Ausschuss, sieht "bis auf Weiteres eine Bestandsgarantie" für das Ettenheimer Haus. Die Konzeption des Kreises und der Klinikverwaltung sehe vor, die Schmerztherapie in Ettenheim zu belassen, zudem, wie geplant, die neue Fußchirurgie dort anzusiedeln. Auch die andern derzeit in Ettenheim erbrachten Leistungen würden bestehen bleiben, dem bereits beschlossenen Bau von zwei neuen OP-Sälen stehe nichts im Weg. Drei Millionen Euro seien dafür im Haushalt verankert. Ansonsten befinde sich das Ettenheimer Krankenhaus ja "baulich in sehr gutem Zustand" und auch die Betreuung durch Ärzte und Pflegepersonal sei anerkanntermaßen vorbildlich.

"Im Augenblick liegt die Axt nicht mehr am Baum", sagte Metz in der Sitzung des Gemeinderats. Wachsamkeit jedoch sei weiterhin geboten. Der Rathauschef beruft sich in seinem Ausblick auf die Aussage von Landrat Frank Scherer, der nach jüngstem Bekunden an der Ettenheimer Situation nichts ändern wolle. Das hält Metz auch für geboten, wolle man nicht riskieren, dass die Patienten der südlichen Ortenau und des nördlichen Breisgau künftig an die Kliniken in Emmendingen oder Freiburg abwandern.

Bei allem Verständnis für wirtschaftliche Überlegungen stehe für ihn der Mensch nach wie vor an erster Stelle, so Metz. Ein gewisser Standard an medizinischer Versorgung bedeute gerade auch im ländlichen Raum Lebensqualität. Dieses klare Bekenntnis zur Dezentralisierung im flächenmäßig größten Landkreis von Baden-Württemberg hat CDU-Fraktionssprecher Thomas Breyer-Mayländer bei den Überlegungen der Kreis- und Krankenhausverwaltung vermisst.

Über den bevorstehenden Winter würden weitere Strukturüberlegungen über die Ortenauer Kliniklandschaft stattfinden, wenn ein weiteres, unabhängiges Gutachten bis dahin vorliegt. "Wir werden die weiteren Diskussionen aktiv begleiten", sicherte Metz zu, "im Ausschuss, in Gesprächen und in enger Kooperation mit dem Krankenhaus-Förderverein, mit dem Ettenheimer Netzwerk Gesundheit, den niedergelassenen Ärzten und Arbeitgebern, die in dieser Region ein leistungsfähiges Krankenhaus sehr schätzen", so der Ettenheimer Bürgermeister, der den im Zuhörerraum des Sitzungssaals weilenden Mitarbeitern des Ettenheimer Klinikums für ihren Patienten-zugewandten, aufopferungsvollen Dienst dankte.