Christian Machleid, Vorsitzender des Unternehmens Ettenheim von 2000 bis 2008 (von links), Bürgermeister Bruno Metz, das aktuelle Vorstandstrio mit Viktor Weber, Thomas Breyer-Mayländer und Norbert Schneider sowie Olaf Kathen, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Südbaden, IHK-Präsident Steffen Auer, Karl Gommel, stellvertretender Vorsitzender der Werbegemeinschaft von 1976 bis 2000, und Bernhard Müller, Vorsitzender der Werbegemeinschaft von 1988 bis 2000, stoßen hier auf den runden Geburtstag der Vereinigung an. Foto: Schabel

Unternehmen Ettenheim: Vereinigung der Händler und Gewerbetreibenden feiert 40-Jähriges

Vor 40 Jahren ist die Ettenheimer Werbegemeinschaft gegründet worden. Die Nachfolgeorganisation – das Unternehmen Ettenheim – hat den runden Geburtstag jetzt gefeiert.

Ettenheim. 23 Gründungsväter hoben die Werbegemeinschaft am 19. Oktober 1976 im Palais Rohan aus der Taufe und gaben ihr den Namen "Ettenheim – das Tor zum guten Einkauf". Zum Vorsitzenden wurde Rudolf Vögele gewählt, Inhaber eines Lebensmittelmarktes in der Innenstadt. 40 Jahre und einen Tag danach ging die Jubiläumsfeier über die Bühne.

Die Werbegemeinschaft hat den Anliegen der Händler in Ettenheim Gewicht und Stimme gegeben – doch auch die Kommune habe von ihr profitiert, hob Bruno Metz hervor. "Mit Ihren Aktionen bringen Sie Leben in die Stadt, wir haben Ihnen viel zu verdanken", sagte der Bürgermeister in seinem Grußwort zu den rund 60 Gästen im Lammsaal. Metz hob hervor, dass das Unternehmen Ettenheim sowohl die Händler in der Innenstadt als auch jene in den Gewerbegebieten vertritt. "Wir brauchen dieses gute Miteinander", so das Stadtoberhaupt. Er dankte den Mitgliedern des Unternehmens Ettenheim, dass sie ihr Knowhow auch in städtischen Gremien wie dem Arbeitskreis Verkehr einbringen und hatte noch eine gute Nachricht für die Geschäftsinhaber in der Altstadt: Die Arbeiten am Marienplatz sollen bis Weihnachten – und damit früher als geplant – beendet sein, danach kann der Autoverkehr dort wieder rollen. "Der größte Teil der Innenstadtsanierung ist dann geleistet", so Metz.

Ein Standortvorteil des Ettenheimer Einzelhandels sei die schöne Altstadt, hob Steffen Auer hervor. Der IHK-Präsident ging auf die Konkurrenz der Onlineshops ein, die den Geschäften vor Ort das Leben schwer machen. "Das heißt aber nicht, dass Sie keine Chance haben", betonte Auer. Er forderte die Händler auf, flexibel sowie kreativ zu sein und "die Kunden als Gäste zu begreifen".

Mondkalender leistet wertvolle Dienste

Im Jahr 2000 wurden die Werbegemeinschaft und der "Wirtschaftsstandort Ettenheim" – die Vereinigung der Gewerbetreibenden – zusammengelegt. So ist das Unternehmen Ettenheim entstanden, dessen Mitglieder Christian Machleid zum Vorsitzenden wählten, ein Amt, das er bis 2008 innehatte. Der Buchhändler erinnerte am Donnerstag in einer Talkrunde an das heikle Unterfangen, "zwei konkurrierende Vereine unter einem neuen Namen zusammenzuführen." Zum Erfolg habe beigetragen, dass der Verein kreative Leute in seinen Reihen hatte – aber auch das Verwenden eines Mondkalenders, mit dessen Hilfe es fast immer gelungen sei, Veranstaltungen auf Termine mit schönem Wetter zu legen, wie Machleid schmunzelnd sagte.

Die After-Work-Partys mit dem Entenrennen, die "Drive"-Messe oder neuerdings die Ausstellungen "Kleine Reihe – große Kunst" sind aus dem Veranstaltungskalender der Stadt nicht mehr wegzudenken. Doch auch in den Anfangsjahren ist es gelungen, die Massen zu bewegen, betonte Karl Gommel, der 25 Jahre stellvertretender Vorsitzender und von 1981 bis 1982 Interimsvorsitzender der damaligen Werbegemeinschaft war. Gommel erinnerte an Modenschauen in der rappelvollen Stadthalle.

Seit dem Jahr 2008 wird das Unternehmen Ettenheim von einem dreiköpfigen Vorstand geleitet. "So können wir die Aufgaben auf mehreren Schultern verteilen", sagte Viktor Weber. Der Apotheker gehört dem Führungsgremium ebenso an wie Versicherungsberater Norbert Schneider und Thomas Breyer-Mayländer.

Der Medienprofessor moderierte die Feier und hielt einen launigen Vortrag über den "Kunden der Zukunft" sowie cleveres Marketing. Dass man in der Rohanstadt seit jeher etwas von Werbung versteht, hatte zuvor Karl Gommel durchblicken lassen: Er erinnerte daran, dass von 1978 an mehr als zehn Jahre lang ein Linienbus der SWEG mit der Aufschrift der Werbegemeinschaft Ettenheim ("das Tor zum guten Einkauf") unterwegs war. "Der Bus ist bis nach Lahr gefahren", so Gommel, der sich heute noch über diesen Coup freut.

Für die Vorstandsmitglieder von damals und heute gab’s viel Applaus – besonders für Herbert Birkle. Der bekannte Ettenheimer Journalist war Gründungsmitglied sowie 25 Jahre lang Schriftführer der Werbegemeinschaft und hat danach auch das Unternehmen Ettenheim aktiv unterstützt – dafür wurde er geehrt.

Das kurzweilige Programm lieferte den Gästen viele Anknüpfungspunkte für gute Gespräche, die dann bei Sekt und feinen Häppchen geführt wurden. Umrahmt wurde der Abend von Pianistin Ellen Förster aus Mahlberg.