Versammlung: Lob für Vorstand der Bürgerenergie / Jahresüberschuss von 6600 Euro

Ettenheim. Die Bürgerenergiegenossenschaft Ettenheim (BEG) sei ein kleines Juwel mit einem sehr kompetenten Team, hat Aufsichtsratsvorsitzender Bruno Metz bei der Hauptversammlung festgestellt. Das zurückliegende Jahr sei für den Vorstand erfolgreich gewesen, er habe wichtige Spuren für spätere Entscheidungen gelegt. Auch Vorsitzender Jörg Bold zog ein positives Fazit. Er ist für die Zukunft guter Dinge, um weiterhin die "Energiezukunft aktiv zu gestalten und Chancen zu nutzen".

Das Jahr war gezeichnet durch den Bau des Bürgerwindparks Südliche Ortenau, hielt Bold fest. Alle Anlagen stehen, das Projekt sei ein Vorzeigeprojekt, an dem sich die Genossenschaft mit 25,5 Prozent beteiligt hat. Wie stark sie davon profitieren könne, werde sich zeigen. Es bestehe die Option auf eine weitere Beteiligung mit einem Nachrangdarlehen von bis zu 500 000 Euro, darüber sollen die Mitglieder im kommenden Jahr entscheiden. Mit der Stadt Ettenheim besteht laut Bold eine sehr gute Zusammenarbeit.

Der oft kritisierten Änderung des Energieeinsparungsgesetzes im Jahr 2017 kann er auch etwas Positives abgewinnen. Die Einführung eines atmenden, also eines anpassungsfähigen Deckels für Fotovoltaik, könnte zu leicht steigenden Vergütungen führen, die Reduzierung der EEG-Umlage bei Lieferung auch an Dritte könnte für Mieterstrommodelle interessant werden.

Erhöhung der Anteile derzeit nicht mehr möglich

In Sachen Fotovoltaik berichtete Bop Hopman. Mit dem Ertrag aus den Anlagen liege man mit etwa zehn Prozent über dem Erwartungswert. Die Anlagen bei der Schule in Münchweier und bei der Lackiererei lägen über dem Durchschnittswert, die auf dem Kindergarten in Ettenheimmünster, bei Holzbau Marko und dem Sportheim des SV Ettenheimweiler leicht darunter.

Sehen lassen kann sich die Jahresbilanz. Die Genossenschaft erwirtschaftete fast 47 000 Euro. Nach Abzug von Investitionen und Unkosten bleibt ein Jahresüberschuss von rund 6600 Euro, die Gewinnausschüttung an die Mitglieder beträgt laut Bold drei Prozent. Seit Frühjahr 2016 können neue Mitglieder maximal fünf Anteile für 500 Euro erwerben, eine Erhöhung sei derzeit nicht möglich, die Genossenschaft sei fast schuldenfrei.

Im Bestreben, Sonnen- und Windenergie stärker zu nutzen, gab es auch mehrere Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, um sie für das Thema zu begeistern. Viel Spaß hatten die Jugendlichen etwa beim Wind-Adventure-Camp, bei dem sie den Umgang mit Lenkdrachen lernten. Die Solar Challenge war wieder gelungen, es waren 36 Schüler-Teams am Start. Bruno Metz dankte der BEG für ihr "hochkompetentes, geschicktes und verantwortungsbewusstes Handeln", die Mitglieder seien gut aufgehoben.

Grund für Geräusche der Windräder in Schuttertal noch nicht gefunden

Auf die Frage von Bernhard Vetterer aus Schuttertal, wie die BEG mit dem Problem der Geräuschemission im Regelbach umgehen werde, erklärte Metz, dass man fieberhaft auf der Suche nach dem Fehler sei. Sowohl BEG als der Windparkbetreiber Green City Energy nähmen dieses Thema sehr ernst und würden dabei an einem Strang ziehen.

Bei den Wahlen wurde Rainer Haag als Aufsichtsratsmitglied einstimmig wiedergewählt. Derzeit zählt die BEG 188 Mitglieder, darunter 17 Neuzugänge.