Ortschaftsrat ist sauer auf Haushaltsausschuss / Götz wusste von nichts

Münchweier. Ortsvorsteherin Charlotte Götz ist bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung der Kragen geplatzt. Sie hatte nämlich feststellen müssen, dass bei der laufenden Sanierung des Kirchbergs vorab wohl ein beantragter neuer Baustromkasten vom städtischen Haushaltsausschuss herausgestrichen worden war: "Darüber bin ich nicht informiert worden."

Die Verlegung des Starkstromkabels mit Verteilerkasten hatte die Vereinsgemeinschaft, der Götz ebenfalls vorsitzt, während der Planungsphase gewünscht, als Ersatz für den bisherigen stets zu schwachen Anschluss im Rathauskeller. Damit sollten die Probleme bei der Stromversorgung bei Festen, etwa dem Weihnachtsmarkt, behoben werden. Nun fehlt jedoch ein entsprechender leistungsfähiger Anschluss.

Ortsvorsteherin Götz ist reichlich angeknabbert: "Das ist eine Frechheit, dazu werden noch ein paar deutliche Worte fallen." Und weiter: "Wozu haben wir denn wöchentliche Jour fixe an der Baustelle, wenn ich darüber nichts erfahre?" Auch die Ortschaftsräte zeigten sich erzürnt. Nun müsse man weiterhin jedes Mal mehrfach bei der EnBW für teures Geld einen mobilen Starkstromkasten samt jeweiliger Installationskosten mit den bekannten Versorgungsengpässen mieten. Das sei auch rechnerischer Unsinn, weil sich ein stationärer Anschluss mit Einmalkosten von rund 7000 Euro in wenigen Jahren amortisiert hätte, von der bisher unzulänglichen Stromversorgung mal ganz abgesehen. Jetzt will Götz schauen, ob noch etwas zu retten ist.

Für weitere Irritationen sorgt das Mäuerchen direkt neben dem Rathaus. Das sollte nämlich trotz Denkmalschutz abgerissen werden, weil just dort ein neuer Wasserschacht geplant ist und der Ortschaftsrat bei dieser Gelegenheit dem Platzcharakter der Fläche neben dem Rathaus ohne Mauer mehr zur Geltung verhelfen wollte. Darum hatten kürzlich fachkundige Bürger mit Wissen der Ortsvorsteherin die bisherigen Sandsteinplatten abgetragen, um diese für spätere Zwecke zu sichern, dabei allerdings festgestellt, dass es sich entgegen früherer Aussagen um keine historische Mauer handeln könne. Die war nämlich, wie sich herausstellte, im Innenleben mit Zement gemörtelt.

Die Meinung der Münchweierer Ortschaftsräte ist klar: Wenn das störende kleine Bauwerk wirklich wieder kommen muss, wolle man dort doch wenigstens ein schönes Sandsteinmäuerchen haben.