Vermisstenfall: Von 55-jähriger Heimbewohnerin fehlt weiter jede Spur / Gerüchte um Rückkehr sind falsch

Die Polizei hat die aktive Suche längst eingestellt, die Heimleitung hofft, "dass es ihr gut geht": Die 55-jährige psychisch kranke Frau, die Ende Januar das Haus St. Landelin in Ettenheimmünster verlassen hat, bleibt weiter verschwunden.

Ettenheimmünster. Morgen ist das letzte Lebenszeichen der Heimbewohnerin fünf Wochen alt. Am 22. Januar gegen 17.15 brach sie auf, und ward seither nicht mehr gesehen. Eine groß angelegte Suche tags darauf verlief erfolglos. Damals waren mehr als 30 Helfer der Rettungshundestaffel mit insgesamt 16 Hunden sowie 20 Feuerwehrmänner aus Ettenheimmünster und die Polizei im Einsatz. Sie durchkämmten die Umgebung, um ohne nennenswerte Ergebnisse zurückzukehren. Auch eine öffentliche Vermisstenfahndung in Presse und Sozialen Netzwerken brachte keine weiterführenden Hinweise zum Verbleib der 55-Jährigen.

Jörg Böcherer vom Pflegeheimbetreiber Aczepta zeigte sich gestern auf Nachfrage der "Lahrer Zeitung" ratlos: "Wir haben alle möglichen Bezugspunkte der Frau abgearbeitet. Weder Betreuer noch Verwandte und Bekannte hatten Kontakt zu ihr." Gerüchte, wonach die Frau wieder in die Pflegeeinrichtung in Ettenheimmünster zurückgekehrt sei, konnte er nicht bestätigen: "Das ist definitiv falsch. Wir wissen nichts Neues zu berichten."

Einmal meldete sich ein Vermisster aus Thailand

Es sei völlig unklar, ob sich die Vermisste irgendwo aufhält oder ob ihr etwas zugestoßen ist. Hoffnung macht Böcherer die Tatsache, "dass man das Haus St. Landelin nicht mit einem Altenpflegeheim vergleichen darf. Die Bewohner haben zwar psychische Probleme, sind aber durchaus aktiv und mobil." Heißt: Es ist nicht auszuschließen, dass die Frau auf welche Art auch immer wo auch immer untergekommen und es ihr gut geht. "In Ettenheimmünster hatten wir einen ähnlichen Fall bisher noch nicht, aber in anderen Häusern ist es schon vorgekommen, dass jemand verschwand und sich Wochen später wohlbehalten meldete", betont Böcherer. Einmal habe ein Bewohner sogar angerufen und erklärt, dass er jetzt in Thailand lebe. Allerdings, daraus macht Böcherer auch kein Geheimnis, "hatten wir im aktuellen Fall durchaus unsere Gründe sofort Alarm zu schlagen". Die Frau sei in der Vergangenheit zwar mehrfach auf Achse, ein Wegbleiben über Nacht aber nicht üblich gewesen.

Möglichkeiten, wie das Verschwinden der psychisch Kranken hätte verhindert werden können, sieht Böcherer nach wie vor nicht: "Wir sind ein offenes Haus." Zwar würden die Bewohner dazu angehalten, sich abzumelden, wenn sie die Einrichtung verlassen. Verpflichtend – und das sei durchaus so gewollt – ist das aber nicht. Das Personal treffe keine Schuld, einfach sei die Situation aber sicher nicht, sagt Böcherer.