Kommandant Jürgen Rauer (links) und Bürgermeister Bruno Metz (rechts) gratulieren mehreren Feuerwehrleuten zum Dienstjubiläum. Foto: Decoux-Kone

Vor Ort werden die Helfer bisweilen mit Schwerverletzten und Todesopfern konfrontiert

Die Feuerwehr Ettenheim hat in ihrer Hauptversammlung im Vereinsheim in Ettenheimweiler auf ein ereignisreiches Jahr zurückgeblickt. Die Anzahl der Einsätze war mit 84 eher durchschnittlich, doch wurde den Helfern dabei einiges abverlangt.

Ettenheimweiler. Auf "ein Jahr, das uns in der Einsatzabwicklung keine besonderen Probleme bereitete", blickte Kommandant Jürgen Rauer zurück. Dennoch hatten die Einsätze für die 153 Aktiven einige unangenehme Szenarien parat. Ein Suizid und eine Amputation auf der A5 und ein Brandopfer in Ettenheimmünster forderten auch die psychische Kraft der Helfer.

Insgesamt wurden von den Wehrleuten 1045 Einsatzstunden geleistet. Hinzu kommen die zeitaufwendigen Proben und Ausbildungen. Rauer war stolz auf seine Wehr: "Wir haben alle Einsatzsituationen sehr gut gemeistert." Er sieht die Wehr hinsichtlich ihrer Struktur und Ausbildung personell und technisch sehr gut aufgestellt. Früchte trage die Nachwuchsarbeit. Gegen den landesweiten Trend konnte die Mitgliederzahl wiederum gesteigert werden. "Hierunter sind glücklicherweise auch Personen, die tagsüber verfügbar sind", so der Kommandant.

Aus den fünf Abteilungen berichteten Bernd Henninger (Kernwehr), Andreas Hösel (Ettenheimweiler), Harald Siefert (Wallburg), Florian Bühler (Münchweier) und Stefan Burg (Altdorf). Auch die Rauchmelder in den Privathaushalten tragen ihr Teil zur Einsatzstatistik bei. Allerdings sei ärgerlich, dass oftmals Unachtsamkeiten zur Auslösung der Melder führen. Während der Abteilungsbetrieb in Ettenheimweiler, Münchweier und Altdorf sehr gut läuft, bereiten die Wallburger etwas Sorge. "Wir haben nur noch sechs bis acht Aktive, die regelmäßig die Proben besuchen", berichtete Harald Siefert. Auch das 35 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug ist technisch in die Jahre gekommen. Diesbezüglich signalisierte Bürgermeister Bruno Metz Hilfe: "Bei einer leistungsfähigen Abteilung in Wallburg soll es an einem zeitgemäßen Einsatzfahrzeug nicht fehlen".

Ettenheim ist auch der Ausbildungsstützpunkt im Südbezirk. Obmann Dennis Kromer berichtete, dass im vergangenen Jahr 32 Teilnehmer die Grundausbildung und den Truppführerlehrgang absolvierten. Damit noch mehr Nachwuchsleute die Chance zur Teilnahme an einem Truppführerlehrgangs bekommen, will Stefan Ruf für dieses Jahr mit einer Gruppe das bronzene Leistungsabzeichen erwer ben. "Die zeitaufwendige Prüfung ist leider nach wie vor Voraussetzung für die erste Weiterbildung im Feuerwehrsektor", so Kommandant Rauer. Eine Erfolgsgeschichte ist die Nachwuchsarbeit. "34 Jugendliche und 34 Kinder haben uns zur zweitstärksten Jugendfeuerwehr im Kreis gemacht", so Jugendleiter Dennis Kromer, der sein Amt nach zehn Jahren zum Jahreswechsel an Sebastian Kirnberger abgab. "Bei den Löschzwergen haben wir immer noch eine Warteliste", bemerkte Kromer einen gleichbleibenden Andrang zur Feuerwehr.

Über die Feuerwehrkasse re ferierte Rechner Helmut Krieg. Eine logistische Meisterleistung bewältigt Peter Vierling jedes Jahr mit seinem Heißausbilderteam. Im vergangenen Jahr wurden 419 Atemschutzträger aus 36 Wehren und Betrieben durch den Brandcontainer geschleust.

Bürgermeister Bruno Metz war voll des Lobes. "Beeindruckend, dass bei den Einsätzen neben der Feuerwehrarbeit auch die handwerklichen Eigenschaften einzelner Feuerwehrleute bei Akutsituationen zum Wohl der Bevölkerung beitragen", resümierte er nach den Berichten.

Landesehrungen erhielten Harald Göhring und Thomas Klein (beide Ettenheimweiler) für 25 Dienstjahre und Friedbert Jäger (Ettenheim-weiler), Engelbert Abreder (Wallburg) und Willibald Grießbaum (Münchweier) für 40 Dienstjahre.