Kein Platz blieb frei beim Neujahrsempfang der Stadt Ettenheim. Foto: Decoux-Kone

Bruno Metz regt neue Kommunikationsforen an / Engagierte Ettenheimer gewürdigt

"Den Dialog zwischen verschiedenen Gruppen fördern; Potenziale, die in den Menschen stecken, noch mehr für das Gemeinwesen gewinnen" – dieses Vorhaben für 2017 hat Bürgermeister Bruno Metz beim Ettenheimer Neujahrsempfangs verkündet.

Ettenheim. Moderierte Workshops für junge Menschen im Schüleralter sollen den Auftakt für diese neuen Beteiligungsformen bilden, die Metz aber nicht nur auf Kinder und Jugendliche begrenzt wissen will, sondern gern auch altersübergreifend öffnen möchte. Eine solche Bürgerkommune sei in der Überschaubarkeit einer Stadt wie Ettenheim und seiner Ortsteile gut realisier bar. "Eine Stadt, in der man sich wohlfühlt, in der Kinder eine Zukunft haben, eine Stadt, die Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet", könne mit neuen Beteiligungsformen möglicherweise hinsichtlich Orientierung und Festigung noch verbessert werden, so Metz. Der Kommunikation, Sozialkontakten, dem Austausch zwischen Menschen hatte er sich in seiner 50-minütigen Rede durchgängig verschrieben.

"Was bewegt uns hier in Ettenheim?" leitete der Bürgermeister seinen Rückblick auf die kommunalpolitischen Schwerpunkte des vergangenen Jahres und seinen Ausblick in die nähere Zukunft ein. Tätigkeitsfelder wie Kindergärten, Schulen, Stadtgestaltung, infrastrukturelle Verbesserungen in Kernstadt und Ortsteilen ließ Metz Revue passieren. Kommunalpolitik befinde sich immer wieder im Spannungsfeld zwischen Entwicklung (Bau- und Gewerbeland) und Ökologie. Nachhaltigkeit sei geboten. Im Bürgerwindpark, in der Pflege von Streuobstwiesen, im Radwegebau, energetischen Einsparmaßnahmen, in der Sanierung und Erweiterung der Kläranlage sei man diesem Gebot nachgekommen.

In weltweite Prozesse sei man eingespannt, etwa im Umgang mit den Flüchtlingen. Bei allen offenen Fragen seien die Kommunen gefordert. "Hier kommen die Menschen an. Hier brauchen sie Wohnungen. Hier treffen sie auf andere Menschen. Und hier sollten die, die bleiben, Teil der örtlichen Gemeinschaft werden", so die Sicht des Bürgermeisters, der schon für den Januar die Ankunft 30 weiterer Flüchtlinge, für den weiteren Jahresverlauf weitere 140 ankündigte. Dank gelte denen, die sich bisher schon intensiv um die An kommenden gekümmert haben.

Nachdenklich stimme ihn, so Metz, was sich in sozialen Netzwerken abspiele. Gewiss lebe Demokratie von der Freiheit des Denkens und der Meinungsäußerung. Aber der "Freiheit, die sich der Wahrheit verpflichtet weiß, nicht der Vereinfachung, Lüge oder Beliebigkeit". "Postfaktische" Auswirkungen spüre man nicht nur in der großen Politik. "Wahrheit und Fiktion werden von Interessengruppen auch auf der Ebene eines Städtchens manchmal kräftig durcheinander gewirbelt." Harmonische Töne lieferte dagegen die vierköpfige Musikgruppe der Abenteuerland-Gottesdienste, die den Neujahrsempfang mit Irish Folk bis Klezmer-Musik umrahmte.

Traditionsgemäß würdigte Metz Mitbürger, die sich vorbildlich für das Gemeinwohl engagieren. Der Heimschullehrer Ulrich Rospleszcz erhielt für sein Engagement als Übungsleiter, als Vorsitzender der DJK-Heimschule, als lang jähriger Sportreferent der Stadt und Organisator mehrerer Sportveranstaltungen sowie im Eine-Welt-Kreis die Landesehrennadel. Dank galt Wolfgang Hoffmann, der sich über ein Vierteljahrhundert der Fürsorge der Störche und ihrer Nester zwischen Neuried und Emmendingen sowie natürlich auch in Ettenheim gewidmet hat. Ihm sei es zu verdanken, so Metz, dass es heute in der Region wieder "diese wundervollen Vögel" zu sehen gebe. Seit 20 Jahren bietet die KKW-Kleinkunstreihe im Keller der Winterschule ein Programm, das in Stadt und Region Beachtung findet, lobte Bürgermeister Metz die KKW-Macher Achim Schwab und Gottfried Kernler.