Bei der Vertragsunterzeichnung: Bruno Metz (links) mit Andreas und Christiane Stöckel Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Mensabetrieb: Stadt hat Vertrag mit der Firma Stöckel unterzeichnet / Zuschuss von 50 Cent pro Essen

Die Stadt ist auf ihrer Suche nach einem neuen Caterer fündig geworden: Das Unternehmen Stöckel aus Kehl-Auenheim betreibt ab dem kommenden Schuljahr die Mensen der Städtischen Schulen und beliefert auch die Kindergärten.

Ettenheim. Der bisherige Mensen-Betreiber, Panorama-Catering, hatte nach etwas mehr als einem Jahr gekündigt und beendet seine Tätigkeit in Ettenheim zum Schuljahresende (wir berichteten).

Bei einem Pressetermin anlässlich der Vertragsunterzeichnung zwischen Stadt und neuem Caterer warf Bürgermeister Bruno Metz gestern einen Blick auf die zurückliegenden Beratungen eines Arbeitskreises aus Schulleitern, Elternvertretern, Schülern, Gemeinderäten und Verwaltung. Dieser habe das Anforderungsprofil an den neuen Caterer ausgearbeitet und schließlich auch die Entscheidung gefällt, mit wem man künftig zusammenarbeiten wolle. Selbstkritisch räumte Metz ein, dass man beim Start vor gut einem Jahr gerade hinsichtlich der zu erwartenden Essenszahlen zu optimistisch gewesen und von Zahlen ausgegangen sei, die letztendlich nie erreicht wurden.

Daraus habe man die Lehren gezogen. Von knapp 1500 Essen pro Woche geht man nun aus: 1070 im Gymnasium, im August-Ruf-Bildungszentrum (BIZ) und an der Grundschule. Dazu kommen zudem etwas mehr als 400 Essen, die nach Münchweier, in die Grundschule Altdorf sowie die städtischen Kindergärten geliefert werden.

Etwas weniger kategorisch werde man auch hinsichtlich des Essensangebots sein. Es nütze nichts, wenn man hehre Ernährungsziele über alles stelle, das Angebot dann aber von den Schülern nicht akzeptiert werde. Konkret: Es wird ab und an auch einmal Pommes oder Hamburger geben dürfen. "Wir müssen einfach ein Mittelmaß finden", so Metz. Abwechslungsreich und gesund, die Wahl zwischen Fleisch und vegetarisch, Salat sowie die Möglichkeit eines Nachschlags seien künftig gewährleistet.

Geschäftsführer Andreas Stöckel und seine Frau Christiane freuen sich auf ihre Tätigkeit in Ettenheim, mit der sie erstmals im Süden der Ortenau aktiv werden. Das Familienunternehmen existiert seit 30 Jahren und ist seit zehn Jahren in der Schulverpflegung tätig – auch heute noch an jenen Einrichtungen, an denen man gestartet war. Im Gymnasium und am BIZ wird es mit eigenem Personal vertreten sein, frisch kochen, lediglich lang Gebratenes wird aus der Zentralküche angeliefert. Ab 7.30 Uhr wird am Gymnasium und am BIZ der Kiosk der Mensa geöffnet sein.

In einem weiteren Punkt räumte Bürgermeister Metz auf Nachfrage Lerneffekte aus der Startphase ein – nämlich hinsichtlich der landläufigen Erfahrung, dass ohne zusätzliche Subventionierung des Mensabetriebs die Schere zwischen Rentabilität für den Caterer und Zumutbarkeit des Essenspreises für Eltern und Kinder nicht zu schließen sei. Mit einem Zuschuss von 50 Cent pro Schulessen erhöhten sich die Ausgaben von bisher rund 65 000 Euro (für sächliche und betriebliche Kosten) auf künftig rund 90 000 Euro pro Jahr für den städtischen Haushalt. Diesbezüglich sei man auch Panorama-Catering in der Vergangenheit teilweise schon entgegengekommen, nachdem absehbar geworden sei, dass die hochgerechneten Essenszahlen nicht erreicht würden.