Angeregte Gespräche an der Punktetafel Foto: Masson Foto: Lahrer Zeitung

Bürgerinfo: Innenentwicklung Ettenheimmünsters großes Thema

Ettenheimmünster (mm). Es war nicht nur ein Abend zur Bürgerinformation, sondern gleichzeitig eine Ideenwerkstatt: 27 Einwohner haben sich jüngst in der Mehrzweckhalle getroffen, um sich über die Innenentwicklung von Ettenheimmünster auszutauschen. Es geht um die Nutzung von Freiflächen und leer stehenden oder umzunutzenden Gebäuden für Wohnzwecke, aber auch mehr Attraktivität und Lebensqualität (wir berichteten).

Eingangs stellte Holger Fischer vom gleichnamigen Planungsbüro aus Freiburg das Landespilotprojekt "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" vor. Bisherige Erhebungen hätten ergeben, dass es in Ettenheimmünster erstaunlich viele bebaubare Freiflächen gebe. Allerdings haben von 45 angeschriebenen Grundstückseigentümern bisher nur 14 geantwortet, kaum Bau- oder Verkaufswillige darunter. Aufmerksam studierten die Bürger später eine Karte mit 25 erfassten Baulücken im Ort. Fischer zeigte an Beispielen auf, welche Entwicklungspotenziale in Freiflächen stecken. Nun sollen Einzelgespräche mit Interessenten und Beratungen folgen, wie man an Förderzuschüsse für Umnutzungen, grundlegende Modernisierung oder ortsbildgerechte Baulückenerschließung kommt.

Im Rahmen des ELR-Programms (Entwicklung ländlicher Raum) ist allerdings noch mehr möglich. Darum setzten sich die Bürger mit der Frage auseinander, was für oder gegen Ettenheimmünster als Wohnort spricht. Positiv wurde vermerkt, dass neben wunderschöner Landschaft, die möglichst offenzuhalten sei, ein Gemeinschaftsgefühl herrsche, gefördert durch Vereine, Altenwerk oder Nachbarschaftshilfe. Als Plus wurde auch die Kirche als Vorzeigeobjekt gesehen.

Auch Jugendliche und Vereine sollen künftig mit ins Boot

Doch es gebe es noch viel zu verbessern. Ganz oben auf der Liste stand schließlich eine bessere Breitbandversorgung, gefolgt von mehr Gastronomie besonders im Umfeld der Kirche, einem Radweg und einer Entschärfung der "Rennstrecke Landstraße. Vermisst werden in Ettenheimmünster vor allem auch Angebote für Familien und Jugendliche, Einkaufsmöglichkeiten, eine bessere Verkehrsanbindung per ÖPNV und ein zentraler Treffpunkt. Angeregt wurde überdies ein Dorfladen. Die Kindergartenkapazität sollte vorausschauend erhöht werden, so der Wunsch.

Ortsvorsteherin Rita Ohnemus freute sich über die interessierte Mitwirkung der Bürger. Sie kündigte an, dass diese Form der Beteiligung fortgesetzt werde. Ganz nach dem Sinn von Planer Fischer. Denn der sah das Bewusstsein für die Bedeutung der Ortsentwicklung geschärft. Allerdings wünschte er sich mehr Verkaufsbereitschaft von Grundstückseigentümern: "Das wäre gut für den Bestand des eigenen Orts." Ohnemus lägen zahlreiche Anfragen Bauwilliger vor, derzeit könne sie jedoch nichts vermitteln. Weiteres Ergebnis des Meinungsaustauschs: Jugendliche und Vereine sollen zu separaten Gesprächen eingeladen werden, um neue Ideen zu entwickeln.