Manche BIZ-Schüler betätigen sich während der Mittagspause gerne handwerklich, etwa in der Radwerkstatt. Foto: Schule

Angebote zur Freizeitgestaltung am BIZ sind sehr beliebt / Viele Kooperationen

In der Grundschule des August-Ruf-Bildungszentrums ist der Ganztagsbetrieb im September gestartet, in Werkreal- und Realschule läuft er bereits im vierten Jahr – mit großem Erfolg. Die Nachfrage ist laut Schulleiterin Beate Ritter ungebrochen groß.

Ettenheim. (red/fx). "Inzwischen besuchen 48 Prozent aller Schüler unserer Sekundarstufe den Ganztag. Besonders in den Klassenstufen fünf bis sieben ist er mit mehr als 70 Prozent sehr stark gefragt. Auch in Klassenstufe acht haben wir zwei Ganztagsklassen", so die Rektorin.

Die große Nachfrage führt das Team des BIZ darauf zurück, dass das Konzept kein einfaches, additives Modell ist, das an den Vormittagsunterricht bis 13 Uhr eine Pause und anschließend noch die Hausaufgabenzeit anhängt Die Regelung des BIZ sehe sinnvoll abgestimmte Lern- und Entspannungsphasen für die Kinder und Jugendlichen vor. Nach jeweils fünf Unterrichtsstunden am Vormittag, in denen bereits auch Zeit für die täglichen Lernaufgaben integriert sei, könne in der Mittagspause nicht nur in der Mensa gegessen werden, sondern eine Vielzahl von freien Angeboten täglich neu gewählt werden. So gibt es täglich ein Sportangebot, Basteln in der "Bastelinsel", Spielen in der "Spieleinsel" mit einer Vielzahl von Gesellschaftsspielen, großer Legoecke und Airhockey. Ebenso stehen Billard oder Tischkicker bereit, für Leseratten gibt es die BIZ-Schulbücherei, die "Leseinsel" und in der Ruheinsel die Möglichkeit, sich hinzulegen, auszuruhen und einer Meditationsgeschichte zu lauschen.

"Es tut so gut, eine lange Mittagspause zu haben und mal richtig entspannen zu können", sind sich die Ganztagsschüler Joshua, Yannick und Kai einig. Nach der fast anderthalbstündigen Mittagspause beginnt das Nachmittagsprogramm, das entweder aus Unterricht oder nochmals Lernzeit für die individuelle Bearbeitung von Aufgaben besteht – in der Regel gibt es für Ganztagsschüler keine Hausaufgaben mehr, sieht man vom Lernen auf Tests ab.

An zwei Nachmittagen in der Woche findet kein Unterricht statt, stattdessen kann jedes Kind im Ganztag zwei unterschiedliche Arbeitsgemeinschaften auswählen. Nach der ersten Schnupperrunde für alle wird nach Prioritäten gewählt. Besonders heiß begehrt sind AGs wie die Holz- , Back- und Kochwerkstatt, aber auch das Tanzen, Entspannungskurse und besonders die Sportangebote stehen hoch im Kurs, stellt die Schulleitung fest. Nach erfolgter Zuteilung sind die Kinder dann in der Regel für ein halbes Schuljahr fest in ihrer AG. Einige wie die Theater- oder Schulsanitätergruppe würden sinnvollerweise das ganze Jahr über besucht. "Die AGs finde ich cool, da freue ich mich jede Woche drauf", sagt Yannick. "Ich gehe in die Englisch-AG, jetzt bin ich richtig besser geworden."

Inzwischen würden 34 verschiedene Arbeitsgemeinschaften an den beiden Nachmittagen (dienstags und mittwochs angeboten). Das Angebot ist kostenfrei, die Vielfalt groß: Das AG-Angebot reicht von Schach über Tanzen, Kunst, Musik, Sanitäter, Schulgarten, Yoga, Entspannung, Sport, Golf, Spanisch bis zu Jugend forscht, Medientechnik, Selbstverteidigung, Reiten, einer Radwerkstatt und freiwilligen Lernangeboten in den Hauptfächern. Diese Bandbreite seit nur durch zahlreiche Kooperationen mit außerschulischen Partnern, etwa dem Naturzentrum Rheinauen, dem Schachclub Ettenheim, dem FV Ettenheim, der Hochschule Offenburg oder dem Radhaus Schulz möglich.

"Es ist uns ein großes Anliegen, mit unserem Ganztagskonzept vor allem das soziale Miteinander sowie die Talente der Kinder zu fördern und Persönlichkeitsentwicklung gelingen zu lassen", sagt Ritter. Kinder hätten unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund viele Themen kennenzulernen und Anregungen aufzunehmen. "Damit sorgen wir auch für einen Zuwachs an Bildungsgerechtigkeit", ist sich die Schulleiterin sicher.

INFO

Wahlform

Das August-Ruf-Bildungszentrum ist eine Ganztagsschule in Wahlform, bisher auch offene Ganztagsschule genannt. Dies bedeutet, dass Eltern von Schuljahr zu Schuljahr neu entscheiden können, ob ihr Kind am Ganztag teilnimmt oder nicht.