Dass Akkordeon-Spieler durchaus in der Lage sind, ihren Instrumenten moderne Töne zu entlocken, bewiesen die Musiker in der Ettenheimer Stadthalle. Foto: Decoux-Kone

Harmonika-Spielring überzeugt gemeinsam mit Ohlsbacher Orchester

Ettenheim. Ein bisschen Klassik, kombiniert mit Pop- und Rocksongs, haben Jung und Alt der Akkordeonorchester aus Ettenheim und Ohlsbach beim Jahreskonzert geboten. Der gemeinsame Auftritt stand unter dem Motto "Rock-Akkordeon und andere Ohrwürmer".

Vorsitzende Ingrid Deutschkämer-Weber und ihre Mitspieler freuten sich über großen Zuspruch. Die Tische in der Stadthalle waren nahezu voll besetzt, das Publikum spendete nicht erst zum Schluss großen Applaus. Ohne Zugaben durften die Mitwirkenden nicht von der Bühne gehen. Drei Ensembles oder Orchester zeigten, was sie in vielen Proben einstudiert hatten. Dies waren das Schülerensemble unter der Leitung von Gabi Beck, die Diatonix unter Leitung von Erich Biehler und das gemeinsame Orchester Ettenheim/Ohlsbach unter der musikalischen Leitung von Bernd Harter.

Harter dirigiert sowohl die Aktiven des Ettenheimer Harmonika-Spielrings als auch die des Vereins aus Ohlsbach, eine Kooperation zwischen den beiden besteht seit 2012. Musikalische Höhepunkte im Programm sind die zwei gemeinsamen Frühlingskonzerte in Ettenheim und Ohlsbach.

Die Moderation übernahmen Maximilian Schulz (Schüler-Ensemble), Angelika Heumann (Diatonix) sowie Thomas Muszer und Helene Preschle (großes Orchester Ettenheim/Ohlsbach). Wie gewohnt machte die Jugend den Einstieg. Sie überzeugte mit der "Schwarzwaldmarie", dem "Tanz in der Dämmerung" und Jaques Offenbachs flottem "Cancan". Kurzfristig hatte sich auch die jüngste Ettenheimer Spielerin entschlossen, gemeinsam mit ihrem Vater ein Duett auf die Bühne zu legen. Leah Kündiger, die mit Michael Kündiger als Einschub die "Taljanka" spielte, ist erst zehn Jahre alt.

Im Anschluss zeigten die "Altgedienten", dass sie noch lange nicht rosten und mit viel Verve und Spielfreude bei der Sache sind. Applaus erhielten die Spieler von Diatonix für ihre "Flotten Burschen", die "Souvenirs de Romandie", Swing-Fanfaren und die temperamentvollen "Festfreunde".

Applaus gab es später auch für den dienstältesten Spieler, Edmund Beck ist seit 50 Jahren beim Harmonika-Spielring dabei. Zudem wurden Antje Blank (25 Jahre) und der musikalische Leiter Bernd Harter (seit 30 Jahren Dirigent) geehrt.

Temperamentvoll und furios ging es nach der großen Pause weiter, als sich das Akkordeonorchester Ettenheim/Ohlsbach auf der Bühne versammelte. Auch die Kastagnetten klapperten am Schlagzeugstand beim Spiel der spanischen Impressionen "Rhapsodia Andalusia". Opulent war die Interpretation von Paul McCartneys Klassiker "Live and let die". Ebenfalls ein großes Werk ist die Liebesgeschichte von Dampflok "Rusty" und seinem "Girl". Viele Orchester haben das Stück aus dem Musical "Starlight Express" im Programm, so auch die Akkordeonspieler. Wie vielfältig ihr Repertoire ist, zeigten sie erneut beim Medley "A little bit of Queen". Melancholisch war dann "Hard to say I’m sorry" von Chicago. Fröhlich und mitreißend gespielt zum offiziellen Schluss war Robbie Williams Klassiker "Let me entertain you".