Gremium stimmt einer Untersuchung für Internet-Ausbau zu

Der Internetausbau in der Gemeinde Schuttertal mittels FTTB gehört in die mittel- bis langfristige Planung. Um in Zukunft aber nicht den Anschluss zu verlieren, hat der Gemeinderat eine Feinplanung als Voraussetzung zum künftigen Ausbau vergeben.

Dörlinbach. Laut der Verwaltungsvorlage setzt der gewünschte Glasfaserausbau nach dem FTTB-Standard eine Feinplanung im Gebiet der jeweiligen Gemeinde voraus. Da die Gemeinde Schuttertal eine solche "Strukturplanung" bisher nicht hat, stimmte der Rat geschlossen zu, dass die Firma "Geo Data" diese Aufgabe übernehmen wird. Im Haushalt sind 10 000 Euro dafür bereitgestellt. Die Förderung kann – laut Vorlage – 90 Prozent der Kosten betragen. Die Firma, die auch die "Breitband Ortenau" beraten wird, hat mit gut 12 000 Euro das wirtschaftlichste Angebot abgegeben, hieß es in der Sitzung.

Förderung ist erst nach Beschluss der Feinplanung möglich

Das Problem bei einem zum späteren Zeitpunkt auch tatsächlich zu beschließendem Ausbau ist, dass es wohl sogenannte Leerrohre in der Gemeinde Schuttertal gibt. Durch diese könnte dann ohne großen Aufwand das sehr viel schnellere Glasfaserkabel gelegt werden. Aber: Es bestünden Lücken sowohl zwischen Wittelbach und dem Ortsteil Schuttertal als auch zwischen Schuttertal und Dörlinbach. Hier, schätzte Bürgermeister Carsten Gabbert, würden die notwendigen Erdarbeiten mit circa 80 000 Euro für neue Leerrohre zu Buche schlagen. Die Schließung dieser Lücken wäre für einen späteren Ausbau eine wichtige Voraussetzung.

Daher lautete der auf der Sitzung kurzfristig geänderte Beschluss folgendermaßen: Das Los an die Firma werde jetzt "unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Förderbehörde" erteilt. Der Vorbehalt in der Tischvorlage musste aufgrund eines juristischen Rats sehr kurzfristig ergänzt werden, wie Gabbert erklärte. Denn die Förderung vonseiten der Förderbehörde wird erst geprüft werden, wenn der Gemeinderat diese Feinplanung tatsächlich beschlossen hat. Da es aber für den Ausbau gerade im ländlichen Raum keine Alternative geben würde, sei diese Feinplanung jetzt notwendig.

In derselben Sitzung stimmte der Rat ebenfalls geschlossen zu, dass der Nordracher Bürgermeister Carsten Erhardt die Gemeinde Schuttertal bei der Gründungsversammlung der "Breitband Ortenau" vertreten wird. Diese Gesellschaft soll einen mittel- bis langfristigen Ausbau nach dem FTTB-Standard im gesamten Kreis ermöglichen. Der Verwaltungschef aus der Gemeinde im Kinzigtal soll damit letztlich der Vertreter aller Kommunen werden, die weniger als 3500 Einwohner haben.

INFO

Was steckt hinter FTTB?

FTTB bedeutet "Fibre to the Basement" oder auch "Building". Damit ist die direkte Verbindung der Leitungen bis zur Verteilerdose im Keller eines Gebäudes mittels der schnellen Glasfaser gemeint. In der Regel bilden Glasfaserleitungen bisher das Rückgrat ("Backbone") der Verbindungen zu den einzelnen Verteilerknoten. Die Anschlüsse von diesen Verzweigungen zum Keller (Basement) sind Kupferleitungen. Diese sind als Stromanschlüsse deutlich langsamer in der Datenübertragung als die schnelleren Glasfasern, die Signale optisch weitergeben.