Die Verkehrsbelastung für Altdorf durch die B 3 ist zu groß, sind die Mitglieder des Ortschaftsrats überzeugt. Foto: dec Foto: Lahrer Zeitung

Verkehrspolitik: Gremium zweifelt Ergebnis einer Verkehrsmessung an / Ortsschild soll versetzt werden

Altdorf. Eine Verkehrsmessung der Stadtverwaltung vom 12. bis 26. Juli hat das Thema B 3 wieder einmal auf die Tagesordnung des Ortschaftsrats gehoben. Nicht nur von dem einzigen Zuhörer, einem B3-Anwohner, sondern auch von Teilen des Gremiums wurde der in diesen zwei Wochen ermittelte Tageswert von 8 424 Autos kritisch hinterfragt. "Allein in den morgen- und abendlichen Hauptverkehrszeiten, jeweils drei Stunden, habe ich 10 000 Fahrzeuge gezählt. Tagsüber kommen nochmal 800 bis 900 je Stunde dazu", so der Anwohner.

Im Vergleich zur Altdorfer Messung sei auffallend, dass bei der B3-Durchfahrt von Kippenheim von 20 000 Fahrzeugen täglich gesprochen wird, hieß es in der Sitzung. "Auch dem Lärmaktionsplan von Mahlberg liegen für die B 3 deutlich höhere Werte zugrunde", bemerkte Wolfgang Ohnemus (CDU). Ortsvorsteher Michael Biehler will deshalb nochmals dezidierter messen lassen. So sollen die Hauptverkehrszeiten, der Wochentags- und der Wochenendverkehr separat dargestellt werden. Einen Vergleich mit anderen Hauptverkehrsströmen der Stadt, wie der Rhein- und der Otto-Stoelcker-Straße, wünscht Ortschaftsrat Andreas Kremer (SPD). Einig ist sich der komplette Rat in der Einschätzung, dass das Verkehrsaufkommen auf der B 3 eine sehr große Belastung für die Anwohner darstellt und deshalb Abhilfe geschaffen werden soll. Ein guter Schritt in diese Richtung wäre die B 3-Verlegung ab Ringsheim durch das DYNA 5-Gebiet mit Anschluss nördlich von Kip-penheim. An einer dahingehenden Planung des Ortenaukreises soll sich die Stadt Ettenheim aktiv beteiligen, so ein dem Rat vorliegender Antrag, dem auch einhellig zugestimmt wurde. Ortsvorsteher Michael Biehler versicherte, dass die B 3-Verlegung schon geraume Zeit auf der Agenda von Bürgermeister Bruno Metz steht und dieser Situation und Chancen im Blick habe. Dennoch will man in Altdorf noch eine Bestätigung der Straßenbaubehörde, dass die Belange von Altdorf in die Planung einfließen.

Ebenfalls in Richtung Ver-kehrsberuhigung zielt der Antrag von Ortschaftsrat Christoph Biehler (CDU), das nördliche B 3-Ortsschild zu versetzen. Es soll nach Norden an die Grenze des Gebietes "Süße Matten" gerückt werden. Dem Antrag schloss sich der Ortschaftsrat einstimmig an.

In Kenntnis der Juli-Verkehrsmessung kam Michael Goldschmidt (FWV) nicht umhin, für einen Großteil der Autofahrer eine Lanze zu brechen: "Dass von den 118 000 gemessen Fahrzeugen immerhin 85 Prozent im 50er-Toleranzbereich unterwegs waren, überrascht mich positiv."